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Damals in ABTSDORF!
Die Berichte erscheinen in der
Schönhengster Heimat Zeitung -
jeweils monatlich zumeist am
10. -
Bericht Mai 2012
Vor Johanni (24.06.) bet´ um Regen, weil nachher kommt er ungelegen. (Bauernregel.)
Regnets am Johannistag, nasse Ernte man erwarten mag.
Regen an Peter u. Paul -
Zur Zeit des BRACHET (Juni) Anno 1722 -
Mit dem Bau wurde 1718 begonnen. Gebaut hat diese Kapelle der Baumeister Kanka, welcher auch die Piaristenkirche in Leitomischl nach den Plänen von Alliprandi ausgestaltet hatte.
Neben der Kapelle gab es bis 1782 eine Einsiedelei -
( Bildbeilage 2.: Johanniskapelle v. Karl Mittner. )
Zur Erinnerung: am 13. Mai ist / war wieder Muttertag, seit dem 20. Jahrhundert hat sich der Muttertag eingebürgert, auch im Schönhengstgau.
Dazu an alle Mütter “Der Mutterdonk” von Marianne Teimer.
Heit gilts, der Mutter Lub ze singa, de ollzeit unsern Wag bewocht.
Aus fruadign Harzn soll as klinga: Mutter ! Dir sei Donk gebracht !
Tausend Handgriff mit leichter Hand, hot de Mutter für uns geto.
In kronker Nocht sej bein Bettla stond, un soch uns bekümmert o.
Wir soßen oft of ihrer Schuß, sej erzählt uns von weißn Schof:
summt uns a Liedla, an Huametgruß, un huscht uns fei in Schlof.
Un stußn de Fuiß sich o an Stua, su hualt dar Witig inna,
su long de Kinder gruß un klua, zer Mutter flüchtn kinna.
De Mutter wuaß, wu der Schioch uns drückt, hot Bolsom für jeden Schmarz,
hot uns dabei tef is Og geblickt, un jeds schuitt aus sei Harz.
Un müßt ech amol i spater Zeit, mei Wonderbinkela schnürn,
führt mich mei Wag i de Welt racht weit, ´s Harz wird mich zur Mutter führn.
Donn folt de Mutter still de Händ, bäit zen Heml für ihr Kind,
“Harrgutt ! Beschirm as i dr Fremd, dass´ weder zu Mutter un Huamet find!”
Mutter un Huamet ! Schiestes Geschenk ! Dafür sei ne Heml Donk !
Mutter un Huamet ! Dir eigedenk, leib ech mei Labn long !
Abtsdorftreffen (war !) zum 16. Juni in München !!
Die Abtsdorfer u. Überdörfler Heimatfreunde treffen sich dieses mal in München, ein sogenanntes kleines Zwischentreffen, der Termin ist am Samstag den 16.Juni 2012 ab ca 10:30h im Wirtshaus “Zum grünen Baum” Verdistraße Nr. 47 -
Mit S-
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Bericht Juni 2012
im Heuert /Juli zu Mariä Heimsuchung (2.7.) wird´s bestellt, wies Wetter sich vierzig Tage hält.
Sind die Hundstag´ (23.07.-
“Salvia officinalis” ist kein lateinischer Gruß, sondern der Salbei, welcher früher in allen Gärten der Heimat vorhanden war, die “Solbnblatlich” helfen auch heute noch bei verschiedenen Nöten insbesondere bei Husten Heiserkeit u. Katharr.
Der erste Ortsberichterstatters, bis 1973 war Julius Hübl senior, in Abtsdorf in seinem Geschäft gab es Lebensmittel, Tabakwaren, Postkarten usw.
-
Es gibt auch einen Heimatdichter “Karl Hübl” aus Dreihöf im Schönhengstgau geb. 09.06.1892 vertrieben nach Auschwitz u. dann in Neustadt, er schrieb einige Gedichtbände zBsp. “Der Bauer aus dem Osten” und bereits seit 1932/33 schrieb er die Heimatkundehefte der Schönhengster Sprachinsel. Wie weit hier Verwandtschaften existieren ist nicht bekannt.
Damals in ABTSDORF !
Vor 160 Jahren stürzte in Abtsdorf der auf Tertiär-
Bereits beim Tunnelbau 1845 / 1846 hatte man schon Knochen gefunden und nach Wien gesandt,
diese sind jedoch irgendwie abhanden gekommen.
Die Funde nach dem Einsturz sind jedoch noch vorhanden und beweisen, dass in Europa ein elefantenähnliches Tier lebte, welches aber kein Mammut war. Allerdings mit sehr kurzen, kräftigen Stoßzähnen, welche nach unten gerichtet waren. Diese Funde wurden dem Dinotherium zugeordnet u. sind unter “Dinotherium caevius Jourd Opatov” in Prag im Nationalmuseum registriert.
Das zweite Bild zeigt die Tunneleröffnung -
(Bildbeilage 2.) Tunneleröffnung
Die Abtsdorfer Namen und deren Bedeutung:
Wird man nie zu 100% nachweisen können, aber die überlieferten und abgewandelten Namen so weit man sie zuordnen kann, lassen sich wie folgt erklären, oder zumindest gibt es eine Erklärung dazu. Nachfolgend ein paar der in Abtsdorf sehr häufig vorkommenden Namen, und dazu die Verbreitung in Deutschland.
Antes: von Anton, Antonius, Anthis-
Dazu in der nächsten Ausgabe etwas mehr.
Demel: Töemel, Dähmel von Thomas = griechische Form des Thaom (aramäisch Te”oma = Zwilling) Demel sind in Deutschland ca 2400 Personen. Friedel: von Friedrich, Friedmann, von Frid = Frieden u. rihhi = mächtig, -
Killer: von Kilian, keltisch ceall, ceallach = der Krieg, der Kampf. Killer ist 391 x im Telefonbuch verzeichnet.
Kreller: von Grelle -
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Bericht Juli 2012
Bauernregel: “Wenn der Heuert (Juli) fängt mit Tröpfeln an, wird man lange Regen ha´n.” und “ Nur in der Juli Glut wird Wein und Obst sehr gut.”
Am 07. Juli 1866 zog eine sächsische Infanterieeinheit unter der Führung des Generalleutnats von Stieglitz von Landskron über Abtsdorf nach Mährisch Lotschnau, einige Offiziere der preußische Division Hartmann, hatten vorher das Postamt in Zirkowitz besetzt und dabei einige Briefe vorgefunden, nach welchen die österreichische Nordarmee sich nach Ölmütz zurück gezogen haben soll. Deshalb ritten die preußischen Vorhuten ziemlich sorglos nach Osten, aber auf einmal mitten in Abtsdorf wurden sie von österr. Uhlanen angegriffen u. vertrieben.
Der preußische Major von Winterfeld erlitt einen Lanzenstich und starb. Bei den Österreichern starb ein Ulane, zwei Österreicher waren verwundet und vier Mann kamen in preußische Gefangenschaft.
in der letzen Ausgabe die Abtsdorfer Namen und deren Bedeutung, wurde der Name Schlinger nicht erwähnt:
*31.07.1870 Anton Schlinger -
Schlinger oder auch Schlingmann kommt von der Flurbezeichnung Ssling -
Anton Schlinger, am 31. Juli 1870 im Abtsdorfer Unterort Gratzla geboren, blieb wegen mangelnder Schulbildung nichts anderes übrig, er musste als Kuhhirte und Taglöhner arbeiten.
Der aufgeweckte Junge hörte aber, dass es Bedarf an Arbeitern in Wien gab, also verließ auch er, wie viele andere, seinen Geburtsort Abtsdorf. Zuerst findet er Arbeit in Wien-
In Floridsdorf wurde auf seine Veranlassung ein großer Wohnungsbau geplant, damit die Arbeiter endlich preiswerten Wohnraum bekamen. Leider erlebte er den Neubau nicht mehr, die Errichtung begann erst ca 1924 -
Dieser Bau beinhaltete 478 Wohnungen und einen Uhrturm -
Zum Namen Antes gibt es hier einen Bericht von Herrn Cyrill Antes, (gekürzt):
Antes -
Heute soll der Name Antes (es gibt / gab ja viele in Abtsdorf) etwas näher im Detail vorgestellt werden. Gemäß den Geburts-
Beide Wappen enthalten den Lebensbaum mit Wurzel, das Abtsdorfer zusätzlich die Natter -
( Bildbeilage
Gemäß Archiv Avaldis soll der Name von “Anzoni” abstammen, wäre möglich, denn wenn sich bei der Ersten Welle der Besiedelung der Region Mähren u. Böhmen die Siedler welche aus dem alten Westfahlen kamen, ein Vorfahre auch in der Abtsdorfer Gegend ansiedelte. Wäre aber auch möglich, dass ein Westfählischer Nachkomme erst zu einem späteren Zeitpunkt ca 1600 von Norden her nach Abtsdorf kam, weil im Urbar von 1548 noch kein Antes verzeichnet ist.
1651 wurden jedoch die Überlebenden des Krieges gezählt, gemäß Genealogie gab es in Abtsdorf u. Umgebung damals nur einen Antes Gierg 40 Jahre alt u. Frau Anna 26 Jahre alt.
Jedenfalls hat sich danach der Name Antes in ganz Europa u. Übersee etabliert. Auf dem Hof der Eltern v. Cyrill Antes -
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Bericht August 2012
ist der Lorenz (10.08.) und der Bartl (24.08.) im Ernting (August) schön, bleiben die Kräuter lange noch stehen.
Damals in ABTSDORF !
Zwei mal zwei ist vier, dr Schenk hout a guts Pier, Bronntwei hout er aa ....., wos kou dou scho gschah ? Oder: Hot da Wirt no a Bier, blei´ma a no länger hier!
In der Augustausgabe 2011 der SHHZ berichteten wir vom Sadalich-
Anstelle des abgebrannten “Gasthauses Frimmel” errichtete Bruno Hurt aus Böhmisch-
Antonius Richter vom Dominikgrund aus Mährisch-
[Bildbeilage Sadalich-
[Bildbeilage Sadalich-
Richter Anton war am 21.02.1887 also vor 125 Jahren, mit der Rosalia Heinisch aus Stangendorf geb. 10.11.1865 verehelicht worden und sie war die gute Seele der Gastwirtschaft.
In Abtsdorf gab es 1920 noch kein elektrisches Licht, aber es gab Dynamos welche mit Benzin betrieben wurden, so erhielt auch das Stummfilmkino in Abtsdorf seinen erforderlichen Strom.
Auch Antonius Richter hat angeblich bereits vor 1914 seinen Tanzsaal mit elektrischen Leitungen versehen und vermutlich auch mit einem benzinbetriebenem Dynamo Strom für die Beleuchtung erzeugt. Allerdings sollen während des ersten Weltkrieges alle Leitungen wieder herausgerissen worden sein, weil man das Kupfer für den Krieg benötigte. Das heißt nach 1918 wenn Tanz angesagt war, borgte man sich vom Bahnhof Triebitz eine große Karbidlampe. Man musste die Lampe ganz vorsichtig tragen, denn bei größeren Erschütterungen zerfiel der Glühstrumpf, auch das Reservekarbid durfte keinesfalls
nass werden, weil es zerfiel und dann unbrauchbar war. An den normalen Tagen benutzte man wie üblich Petroleumlampen mit Glaszylinder, war der Docht etwas zu lang, dann verrußten diese Zylinder sehr stark und jeden Tag mussten sie mit Zeitungspapier wieder u. wieder gereinigt werden. Dies war bis ca 1944 auch noch so.
Die gute Seele Rosalia war eine tatkräftige, immer lustige und bei jedem Spaß gut aufgelegte Wirtin, sie würde jetzt im Jahre 2012 bereits zum 147 male ihren Geburtstzag feiern.
[Bildbeilage Rosalia Richter geb. Heinisch (Mitte)!]
Der Sohn Anton betreute die Landwirtschaft, die sechs sehr hübschen Töchter musste im Gasthaus mithelfen. Der Richterwirt Antonius passte auf sie jedoch auf wie ein Schießhund, denn seinen “Moadlich” durfte nichts passieren. Als einmal die zweitjüngste Tochter Berta mit fünfzehn Jahren ein Tänzchen wagte, stand der Richter mit erhobenem Zeigefinger winkend in der Türe. Berta lief sogleich mit hochrotem Kopf hinaus in die Küche. (Erzählte sie später selbst.)
Der Richterwirt hatte Anfangs ein Orchestrion ( Spielorgel), mit Lochstreifen, man kurbelte und schon konnte man je nach entsprechender Einlage nach den verschiedenen Melodien, das Tanzbein schwingen. Irgendwann wurde dieses Orchestrion verkauft und danach spielte die Kapelle Janisch aus Triebitz jeden Sonntag von Ostern bis zum Erntedankfest auf. Die Musikanten spielten zum Teil in der hinteren Ecke des Saales, aber meistens auf der vorhandenen Empore, weil dann mehr Platz zum Tanzen zur Verfügung stand.
Weil der Kapellmeister Janisch später in Zwittau wohnte, gab es schon vor elf Uhr die unweigerlich letzte Tanzmusi´ und der Janisch meinte eisern: “das ist das letzte Stückl heut, der Zug wartet nicht!”
Der Ort Sadalich und die bewaldeten Hügel in dieser Gegend waren schon lange Ausflugsort und seit dem Neubau und den Gästezimmern wurde die Richter-
Die damalige Verkehrsverbindung mit der Bahn war bereits vorbildlich und die Bahnstation “Sadalich” (Sadulka) lag ja nur ca 100 Meter vom Gasthof entfernt. Die Schnellzüge von Wien über Brünn nach Prag u. umgekehrt, hielten natürlich hier nicht, aber mit Umsteigen konnte man von Triebitz oder über Zwittau und Abtsdorf nach Sadalich gelangen. Die meisten Ausflugsgäste kamen allerdings aus der näheren Umgebung, zu Fuß oder viele mit dem Fahrrad und waren dann entweder nur Tagesgäste, um etwas zu trinken oder zu essen, oder eben am Nachmittag bis in die Nachtstunden zum tanzen gekommen.
Auch der Nikler Bürgermeister Herr Woletz kam des öfteren mit dem Fahrrad zur Sadalich-
Wer nicht zum tanzen kam, nicht wollte, oder schon müde war, setzte sich ins Nebenzimmer, oder an einen der vielen Holztische im Garten, welcher direkt an den Wald der Herrschaft Thurn u. Taxis angrenzte. Es gab reichlich zu essen u. zu trinken. Allerdings kein Abtsdorfer Bier mehr, denn aus der Brauerei war ja zwischenzeitlich eine Molkerei geworden.
Rosalia war auch eine gute Köchin und es gab stets frisch gebackene Tennkuchen, als Nachspeise oder zum Vesper. Aber diese Tennkuchen schmeckten auch den Enkelkindern ganz besonders, also musste die Großmutter den Tennkuchenvorrat in der Waschküche einschließen. Aber manchmal blieben doch ein paar übrig und somit gab es auch für die Kinder Tennkuchen.
Man kam also nicht nur zum tanzen, sondern wegen der nahegelegenen Teiche, Sternteich u. Neuteich kam man auch zum baden hierher. Und im Sommer konnte man im Turn & Taxis Wald noch viele Schwammerl finden.
Hatte der Großvater Richter dann am Sonntag ein sehr gutes Geschäft gemacht und die Einnahmen waren etwas höher als üblich, stand er Montags früh in der Tür und steckte den Enkelkindern Berta und Hermi von der Haltestelle Schirmdorf, ein paar Kronen für den Schulweg nach Triebitz zu. (Die älteste Richter Tochter Marie, war mit dem Bahnvorsteher Antes Johann aus Abtsdorf verheiratet, die Kinder gingen nach Triebitz zur Schule, weil es in Abtsdorf noch keine weiterführenden Schulen gab.)
Zu Beginn des zweiten Weltkrieges wurden die Tanzabende eingestellt, denn die jungen Männer mussten in den Krieg ziehen. Alle Töchter kamen aber mit dem Rest der Familien jeden Sonntag nach Haus in den Richter-
Rosalia Richter, die gute Seele des Gasthauses verstarb bereits am 25.08.1939, vor 73 Jahren!
Antonius Richter starb am 05.05.1945. Den Einmarsch der Russen und die Vertreibung blieben Beiden erspart. Nachdem die Tschechen die gesamte Familie mit allen Verwandten vertrieb und die Gaststätte geräumt war, blieb nur die Erinnerung an die damals tatsächliche gute alte Zeit im Sadala-
ABTSDORFTREFFEN !
Am Samstag den 16.Juni trafen sich die Münchner Abtsdorfer, aber auch mehrere aus den entfernteren Gegenden, Überdörfler u. auch Lotschnau war vertreten. Dieses kleine Zwischentreffen war überraschend gut besucht. Zuerst wurde ausgiebig “geschmodert” so dass sogar die Essensbestellungen verspätet vorgenommen wurden. Es gab eine kleine Begrüßungsansprache, eine kleine Vorstellung der Tagesordnung und dann ging es schon los.
Die Teilnehmer wurden namentlich erfasst und dabei festgestellt, dass sich 28 Personen angemeldet hatten, ein paar leider nicht gekommen waren. Frau Fitzner wollte in jedem Fall dabei sein, konnte aber nicht, weil sie einen Unfall hatte, wir wünschen Ihr auf diesem Wege alles Gute und schnelle Genesung.
Dann lief der zweite Teil des Filmes aus 700 Jahre Schönhengstgau, sodann wurden einige Fotos aus der Heimat gezeigt, zum Teil auch Personenfotos und es wurden Personen auch erkannt und damit kann ich diese entsprechend beschriften und für die spätere Ahnengalerie archivieren.
Aus den Kopien der Geburtsbücher wurden ein paar Abtsdorfer fündig und es stellte sich heraus, dass diese zwei Ahnenlinien doch verwandt sein müssen. Es wurden ein paar Bücher und auch Jahrbücher gekauft, in einem Kochbuch konnte man die damaligen Speisen nachlesen und auch ein erfreuliches Wiedersehen nach fast sechs Jahren war zustande gekommen.
Ein kleines Gedicht “der Großvater erzählt” kam zur Verlesung und auch das Schönhengster Gaulied bzw. die Kopien davon wurden gerne angenommen. Einige Bestellungen für den neuen größeren handgezeichneten Abtsdorfplan erfolgten. Und zum Schluss hat sich Frau Scheichl noch um Spenden bemüht und insgesamt sind sodann € 235,00 zusammen gekommen.
Besten Dank dafür.
Insgesamt war es gemäß den Rückmeldungen aller Teilnehmer ein sehr gelungener Samstag, mit sehr familiärem Charakter und großer Wiedersehensfreude. Das Hauptaugenmerk lag eindeutig beim Auffrischen alter Zeiten und dem Klären von Einzelheiten in der Verwandtschaft und bei den Bekannten. Einige Geburts-
Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz und alle Teilnehmer waren mit der Qualität, der Menge und den Preisen sehr zufrieden. Alle Heimatfreunde wünschen sich gerne ein neues Treffen im nächsten Frühjahr, wieder in der Gaststätte grüner Baum, in der Verdistraße in München. Insgesamt kamen 23 Heimatfreunde zusammen.
Um auch später noch zu wissen, wer denn so dabei war, hier eine Zusammenstellung der anwesenden Teilnehmer.
[Bildbeilage: Teilnehmer zum Treffen 2012 wird hier aus Datenschutzgründen nicht eingestellt!]
Gasthaus Richter nach der Gastwirtin Rosalia Das Gasthaus Frimmel
Neuerrichtung ca 1920 Richter geb. Heinisch vor dem Brand 1910
Bericht September 2012
Der Regen im Scheiding (September) für Saaten und Reben ist dem Bauern gelegen.
Scheidingdonner prophezeit, viel Schnee zur Weihnachtszeit.
Damals in ABTSDORF !
Wieso wurde die Gründung der ersten tschechischen Republik überhaupt erst möglich ?
Weil Masaryk die Idee eines vereinten Europa hatte, aber damals nicht machbar war.
Während seines Russland-
Er verfasste als Slowake zuerst den slawischen Standpunkt. Zunächst sollte dieses Europaprogramm nur dazu dienen, den Soldaten „die prinzipiellen Probleme des Krieges klarzumachen“.
Von Mai bis Dezember 1918 gelang es jedoch Masaryk, vom Exil aus der Schweiz heraus, die Alliierten von einer tschechoslowakischen Staatsbildung zu überzeugen. Frankreich akzeptierte als erster Alliierter am 29. Juni 1918 den Tschechoslowakischen Nationalrat als Grundlage einer künftigen Regierung. Am 9. August 1918 folgte Großbritannien, am 3. September 1918 die USA. In Paris bildete Edvard Beneš am 14. Oktober 1918 den bisherigen Nationalrat als provisorische tschechoslowakische Regierung mit Masaryk als Ministerpräsidenten.
Und am 18. Oktober 1918 proklamierte Masaryk in der so genannten Washingtoner Deklaration (siehe Pittsburger Abkommen) einen unabhängigen tschechoslowakischen Staat, indem er sich auf das Naturrecht, die Geschichte und die demokratischen Prinzipien der USA sowie Frankreichs berief. Die damaligen deutschen Belange wurden einfach unterdrückt, bzw. konnten gar nicht erst vorgetragen werden. Nur deshalb gelang diese nach vielen Auffassungen als Staatsstreich gesehene Staatsgründung. Als Staatsgründungs u. Staatsfeiertag wurde der 28.10.1918 festgelegt. Einziger Vorteil für die Deutschen -
Im Krieg von 1914 -
Während der damaligen Feldzüge mussten von der Gemeinde Abtsdorf insgesamt 446 Männer zum Militär einrücken. Davon blieben 95 Soldaten als Gefallene zurück. Möglicherweise findet jemand in der Tabelle seinen Vater, Onkel, Bruder oder Großvater wieder.
Bei den Neuwahlen 1919 wurde als 10. Bürgermeister der Grundbesitzer Johann Richter aus Nr. 191 gewählt. 1920 fanden dann Wahlen für die neue Nationalversammlung in Prag statt, bei der Professor Dr. Franz Spina aus Abtsdorf als Abgeordneter vereidigt wurde. Er schrieb auch ein Geleitwort zum Abtsdorfer Heimatbuch.
Da nach den Krieg überall das Geld fehlte, wurde genau vor 90 Jahren also 1922, -
Als Ergänzung zum Bericht des Treffens in München:
eine kleine Begebenheit der besonderen Art:
Es war noch in der Volksschule in Abtsdorf ca 1941 /1942 Es gingen die Mädchen u. Jungen noch in die vierte Klasse Volksschule . Aber die Vorbereitungen zum Besuch der höheren Schulen in Zwittau hatten bereits begonnen. In die letzte Klasse der Volksschule ging auch ein sehr kleiner Junge und ein sehr groß gewachsenen “Moadlich”, für die damaligen Verhältnisse schlank u. mit 9 Jahren fast übergroß. Aber wie das Leben so spielt genau dieses Mädchen hatte sich diesen kleinen Jungen als als ersten Schwarm (zum verlieben) ausgesucht.
Es war also ein ungewöhnliches Paar, aber das Mädchen wollte den kleinen Jungen als Freund haben und vermutlich auch um ihn beschützen zu können. Leider war das Schuljahr zu Ende und das Mädchen kam nach Zwittau -
Sie verlor den kleinen Jungen aus den Augen. Dann die verschiedenen Stationen Schulabschluss, Lehre, Arbeit und Ehe. Erst jetzt nach fast genau 70 Jahren Trennung erfolgte ein frohes und herzliches Wiedersehen beim Heimattreffen in München. Natürlich wurden auch die alten Zeiten u. Erinnerungen an die Volksschule in Abtsdorf ausgiebig aufgefrischt.
Wie bereits angekündigt sollte ein Treffen entweder in Neumarkt oder Köln erfolgen, leider habe ich zu Neumarkt nur zwei Anfragen und für Köln bisher nur drei, so dass es wenig Sinn macht, heuer noch ein größeres Treffen in Köln oder Neumarkt zu veranstalten. Trotzdem sollten sich einige Heimatfreunde die Zeit nehmen und am Samstag den 22. September 2012 nach Köln kommen. Zuerst so um ca 11:00h -
Zu finden: vom Hauptbahnhof Köln Ausgang West sind es ca 100 meter Fußweg bis zum Dom. Wenn Sie vor dem Kölner Dom sind, geradeaus noch ca 100 meter über den Domplatz -
Bitte weitersagen und eventuelle Bekannte / schönhengster Heimatfreunde mitbringen. Um die Reservierungen zu konkretisieren bitte ich um Meldungen per Tel. / Handy: 0171-
Achtung -
(Bildbeilagen erwähnt: Leibauernhof Abtsdorf 115 ca 1920 u. die Feuerwehrkapelle Abtsdorf 1930.)
Bericht Oktober 2012
Auf St. Gallustag (16.10.) muß jeder Apfel in den Sack. Nach St. Gall -
Damals in ABTSDORF !
Aber zu St. Gallus mussten früher die Grundbesitzer an die Herrschaft Erbzinse bezahlen. Jedes Jahr zwei Raten, einmal zu St. Georg, die zweite zu St. Gallus, für eine “Hufe “ Grund, knapp 4000 qm, mussten je Rate 12-
( ein Denar oder Groschen war 3 Kreuzer oder 24 Heller -
Das Heimattreffen in Göppingen war ein voller Erfolg, leider mit immer weniger Gästen, so auch bei den Abtsdorfern, es war nur Frau Anni Jaksch, geb. Wendlik als Einzige gebürtige frühere Dorfbewohnerin anwesend.
Kleine Episode vom Samstag abends, es gab in Göpppingen ein starkes Gewitter, mit kurzzeitigem Starkregen, dabei wurden mehrere Besucher erheblich durchnässt, so auch trotz
Schirm ich selbst. Nach ca 20 min. war alles vorüber, nur das wechseln der Kleidung war bei mehreren Besuchern erforderlich.
Frau Anni Jacksch erzähle mir, dass daheim in Abtsdorf im Gratzla, ebenfalls immer wieder starke Gewitter gab, aber am schlimmsten muss es im Jahre 1942 gewesen sein -
Die beiden kleinen Bäche rechts u. links neben dem Haus schwollen derart an, dass sich unterhalb des Wendlikgartens, wo sich beide Bäche trafen, und besonders im Bereich der dortigen Brücke das ganze Gestrüpp, Schlamm und kleine Bäume staute. Das Hochwasser stieg daraufhin über einen Meter hoch und verwüstete mehrere Häuser, auch das Haus und den Garten der Wendliks, dort war danach alles mit Schlamm u. Geröll voll. Im Haus halfen damals die Soldaten den ca 1/2 Meter hohen festen Schlamm wieder zu entfernen und das Haus wieder bewohnbar zu machen.
Sie kann sich noch erinnern, dass die Ziegen mit Seilen in den Dachboden transportiert werden mussten, damit sie nicht ertrinken. Soweit möglich wurden auch die größeren Tiere, der umliegenden Bauern, Pferde u. Kühe so schnell als möglich weiter nach oben in die Berge getrieben, damit wurde das schlimmste verhindert.
Auch vom einem Bewohner aus dem Nachbardorf wurde dieses Gewitter bestätigt, dort sollen sogar ganze Schweine, Ferkel, Schafe und weiteres Kleingetier mit den Wassermassen direkt durch die Ortsstraße gespült worden sein.
Er meinte, so als kleiner Bub fand er es eher lustig, zuzusehen wie die Schweine auf der Straße so vorbei trieben, lautstark quikten und die Hühner gackerten. Aus heutiger Sicht natürlich ein Desaster, ein qualvoller Tod für die Tiere und für die Eigentümer ein herber Verlust.
Wie sich die Wassermassen auf den Teichen ausgebreitet haben ist nicht bekannt, aber dass der enge Abfluss aus dem Gabelteich die “Hölle” genannt wurde, dürfte an diesem Tag mehr als zutreffend gewesen sein.
Im Gemeindegedenkbuch wird auch ein sehr starkes Unwetter erwähnt, allerdings schon 1860,
es wurde ein Staudamm, des nicht mehr bekannten und heute trockenen Mustlteiches, weggespült.
Danach ist dieser Fischteich aufgelassen worden, trocknete zur Gänze aus und wurde seither für die Landwirtschaft genutzt. Dazu im nächsten Monat mehr.
Frau Jaksch, als jüngste von neun Kindern war nach der Vertreibung zuerst in Malafing u. wohnte dann als ihre erste neue Heimat in Plattling/Bayern. Erst ca 1951 kam sie in die Nähe von Göppingen, nach Süssen. Sie spendete beim Heimattreffen € 15,00 besten Dank dafür.
Für die Glückwünsche zu meinem 70. bedanke ich mich hiermit ganz besonders und wünsche allen Lesern Gesundheit und viel Freude, sowie auch noch viel Zeit dies zu genießen.
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Bericht November 2012
Damals in ABTSDORF !
Hat Martini (11.Nov.) an weißen Bart,
wird der Winter lang u. hart !
ABTSDORFTREFFEN !
Am Samstag den 22.09. trafen sich die Abtsdorfer in Köln im Bräuhaus FRÜH,
leider waren nur sehr wenig Personen anwesend, es waren Herr Antes Cyrill -
Abtsdorf 94 mit Frau Waltraud, Herr Knirsch Erich -
Herr Priol Walter -
Gedenkbuches u. des Heimatbuches. Siehe www.Abtsdorf.eu.
Essen war vorzüglich, danach der Dombesuch und ein paar Lieder der
Gesangsgruppe Eintracht 1874 e.v. Weil so wenige waren, war das Treffen
nach dem Dombesuch auch gleich wieder zu Ende. Voraussichtlich wird im
Mai/Juni 2013 wieder ein Treffen in München stattfinden, falls sich genügend
Personen melden im Sept.2013 auch in Neumarkt !
DAMALS in ABTSDORF !
Die ersten Teiche in Abtsdorf wurden vom Bischof Johann I. 1344 -
begründet. Bischof Albert von Sternberg legte 1378 auf dem Grund des
Kapitels den Sternteich an. Der Name Sternteich resultiert aus dem Stern
im Wappen des Bischofs.
Der Sternteich reichte ursprünglich nur bis zur Insel, die Erweiterung baute
Friedrich von Trautmannsdorf in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Vermutlich wurden die meisten Teiche bereits in den Jahren ca 1350 -
angelegt u. bewirtschaftet, während der Hussitenkriege ca 1422/1423 wurde
diese Teichwirtschaft vernichtet.
Erst unter der Herrschaft der Familie Roschka v. Postupie 1434 -
fast alles wieder hergestellt.
Die wenigsten werden wissen, dass es früher in der Abtsdorfer Umgebung
mehr als dreißig Teiche gab, einige sind heute noch als Fischteiche in Benützung,
den Sternteich, Gabelteich, Schwarzteich u. Neuteich kannte / kennt fast jeder,
aber früher gab es noch den Scheibenteich -
Lage von der Scheibe u. grenzte damit an die Scheibenflur.
Hier wurden die in den Aufzuchtteichen in Leitomischl gezüchteten jungen Fische eingesetzt, verblieben dort ein Jahr und wurden dann in den Gabelteich od. weitere Teiche umgesetzt. Diese Teichflächen wurden am 20.05.1692 erworben und urkundlich seit 1792 als Teiche und bereits damals als Nutzung zur Fischzucht erwähnt. Dieser Scheibenteich ist besser bekannt als Buchenteich, wegen der vielen Buchen an seinem Ufer.
Dann der “Malicher Teich”, zwischen Bahn u. Neuteich, weil die umgebenden Grundstücke dem “Malicher” gehörten. Oder der Killerteich am Südende vom Neuteich, vermutlich gehörte er der Familie Killer. Ein weiterer trockener, ist der Mustlteich, auch Musilteich genannt, der Damm dieses Teiches wurde bei einem Unwetter 1860 weggespült, seither aufgelassen und wird / wurde seither für die Landwirtschaft genutzt, wird heute nicht mehr als Teich erkennbar sein, wie bereits im Sept. in der SHHZ genannt.
Der Freibauer Hanauska am Sternhof wurde ca 1546 vom Robotdienst entbunden, er brauchte die Arbeiten beim Schwarzteich, beim Siglowitzer Teich, beim Hanauskateich u. Stockteich nicht mehr erbringen, dafür aber mussten die Abtsdorfer aus dem Gratzla (Sling) die früher an den Freibauern Zins bezahlten, diesen Zins nun an die Herrschaft Wratislav von Pernstein direkt bezahlen.
Im diesem Bereich gab es ca 13 Karpfenteiche, welche unter der Herrschaft Lobkowitz 1631 -
Die trocken gelegten Teiche waren: der Klementteich -
der Klementbauer, er hatte die Sadalichwiesen, weil an der Grundgrenze zu Sadalich gelegen, gekauft. Den Kauf einschließlich zwei kleinerer Teichen in dieser Wiese, hatte die Herrschaft Waldstein genehmigt -
Der Wotschkateich -
Der frühere Besitzer hieß “Wotschka” deshalb der Name, dieser verzog nach NiederÖsterreich. Den Besitz erwarb dann die Familie Heger, welche aber dann in die USA auswanderten. 1908 verkaufte der Sohn vom Habla Kramer: Anton Kramer diesen Besitz, mit Wald u. Wotschkateich an Frau Johanna Klaschka, geb. Killer. Wer nach dem Krieg 1914/1918 Besitzer war/wurde, ist derzeit nicht bekannt.
Der Sauteich lag nordwestlich vom schwarzen Teich im Wald und war ursprünglich als Wildtränke verwendet worden, wurde aber nach u. nach sumpfiger, wurde deshalb sehr häufig vom Schwarzwild zum suhlen genutzt, daher vermutlich der Name und ist dann ganz ausgetrocknet.
Der Killerteich -
Es gab auch noch zwei Sadalichteiche u. zwei Pfarrteiche, der Neuteich war ursprüglich auch kleiner, die Vergrößerung soll Graf Waldstein vorgenommen haben.
Der fürstliche Fischmeister Janitschek erzählt, dass der Graf Waldstein so an einem Nachmittag, seinen Speisenträger nicht finden konnte, weil er aber Hunger hatte, fragte er eine Bauersfrau ob sie ihm etwas zu essen bringen könne ? Sie brachte dann dem hohen Herrn, Brot, Milch u. Käse. Dafür bedankte er sich und schenkte ihr anschließend einen von diesen kleinen Wald-
Dann gab es unterhalb des Gabelteiches noch die “Fischhälterteiche” es waren 7 Stück, alle schon lange ausgetrocknet, wurden sie unter der Herrschaft Waldstein an die Bauern verpachtet, wer nachweisen konnte, dass er wenigstens 20 Jahre Pächter war, konnte nach dem Krieg im Jahre 1921 den Pachtgrund vom damaligen Eigentümer H. Albert Maria Lamoral Thurn u. Taxis, käuflich erwerben.
Beilage Bild Die Fischhälter
Wie aus beiliegender Skizze ersichtlich war die Käuferin
zu 1.) Frau Theresia Stindl aus Abtsdorf
Nr. 258 (später Killer) sie erhielt die Parzelle Nr. 138 im Ausmaß von 1274 qm und musste dafür 237 Kronen u. 25 Heller bezahlen.
Nr. 7.) erwarb Barbara Kaupa (1930 Süß) mit 756 qm zum Preis von 210 Kr. Johann Hrubesch Abtsdorf 256 erwarb die größte Parzelle u. zahlte dafür 577 Kr.50h.
Nachfolger Sohn Franz baute auf diesem Grund 1933 das Haus Nr. 365.
Auch unterhalb des Sternteiches gab es ähnliche Fischhälterteiche, welche aufgelassen, nach u. nach austrockneten, zur Landwirtschaft genutzt wurden und dann in Privatbesitz übergingen.
Berichtigung:
seit mehreren Jahren ist der Mustlteich
wieder gefüllt, er wird bewirtschaftet und
es sind auch Fische drin.
Der Staudamm wurde neu erbaut.
Datum usw. folgen.
Als Vorschau zum Jahrbuch
2013 -
ein Bericht über eine
ungewöhnliche Verbindung!
Lesen Sie selbst!
Das Jahrbuch 2013 können
Sie hier -
über
Bericht Dezember 2012
Damals in ABTSDORF !
Ist´s im Julmond (Dez.) Kalt mit Schnee, gibts reichlich Korn auf jeder Höh.
Gibt´s im Advent recht strenge Kält´, die volle 18 Wochen hält!
Diese Erinnerung und Erzählung von Christine Mittner,
(geb. Leschinger -
Mutter von Karl Mittner (Damals in Abtsdorf)
will ich Euch nicht vorenthalten.
Sie schrieb am 04.01. 1975 an Familie Antes
nachfolgende Zeilen.
Wie ich Weihnachten in einem großen Bauerndorf im
Schönhengstgau als Kind erlebte!
Viele Tage und Wochen wurde nur vom Christkind gesprochen.
Nun war der Heilige Abend endlich da!
An diesem Tag durfte niemand lange im Bette ruh´n,
es gab ja im Hause noch so 'vieles zu tun !
Die Mutter mußte den Teig und die Fülle -
Mohn, Quark, Kledrich und Powidl bereiten,
Apfelstrudel machen und die vielen Striezel flechten.
Vater hatte im Stall und im Hof zu tun, um nach dem
Rechten zu sehen,
auch mußte er den Backofen heizen,
darauf war er sehr stolz, wenn es so knisterte
und prasselte, das schöne Scheit Holz!
Mein Bruder mußte draußen die Wege vom Schnee reinigen,
es war bitter kalt, es fror ihn an den Händen und das tat auch weh.
Ich mußte das ganze Küchengeschirr putzen, die gelben Reibeisen,
Schöpflöffel, Durchschlag und Tiegel, das mußte alles glänzen
wie ein Spiegel !
Jeder hatte seine Pflichten und das taten sie heute
ganz gewissenhaft verrichten!
Weil wir den ganzen Tag gefastet haben und schon
Hunger hatten, wurde schon um sechs Uhr das Abendbrot gemacht,
jeder kam sauber gewaschen und gut
angezogen zum Tisch.
Wir hatten damals keinen Karpfen oder einen anderen Fisch,
dafür aber Heringssalat, Apfelstrudel mit Tee und die
herrlichen Tennkuchen mit Quark oder Mohn,
das war ein Genuß, auf das man heute leider verzichten muß!
Als wir fertig waren mit dem essen, sagte Vater:
Heute dürfen wir auch die Tiere nicht vergessen,
denen müssen wir von allem, was wir auf dem Tische haben,
etwas geben,
denn die können in der heiligen Nacht sogar miteinander reden.
Ob sie gut verpflegt wurden in diesem Haus !
Ich und Vater gingen unterdessen in den Garten hinaus,
wir täten die Obstbäume mit Weihwasser besprengen,
damit sie nächstes Jahr wieder viele Früchte bringen sollen.
Auf einmal hören wir die Mutter schreien;
Das Christkind war da, kommt schnell herein!
Nun standen wir vor dem herrlichen Tannenbaum,
die bunten Kerzen erleuchteten
den ganzen Raum.
Er war geschmückt mit Ketten aus buntem Papier,
vergoldeten Nüssen, Äpfeln und Bäckereien.
Auf einmal, ich denke es ist ein Traum, ich sehe meine alte Puppe
sitzen unterm Baum, schön angezogen und frisch frisiert.
Wie freute ich mich, nun ist sie wieder da,
die die so lange Zeit schon verschwunden war.
Das Engelsgeläut ist auch verklungen,
nun wurden die alten Weihnachtslieder gesungen.
Der Vater teilte nun die Gaben aus, keiner ging leer aus in diesem Haus.
Jeder bekam einen Striezel, einen Teller mit Äpfeln, Nüssen und Bäckereien.
Der Bruder ein Hemd, eine Hose und eine Mundharmonika.
Ich eine Schürze, ein Paar Strümpfe, eine Schleife für´s Haar
und so Kleinigkeiten, ein Körbchen aus Stroh,
später für die Handarbeiten.
Der Vater bekam eine Mütze und einen warmen Schal,
einen gehäkelten Tabakbeutel und eine Pfeife.
Die Mutter ein Stück gute Seife, einen Muff aus Kaninchenfell,
damit sie nicht friert, wenn sie zur Kirche geht.
Und einen Wandbehang worauf der schöne Spruch steht:
Der Mensch braucht ein Plätzchen, und wäre es noch so klein,
zu dem er kann sagen, sieh das ist mein !
Hier leb` ich, hier lieb ich, hier ruhe ich mich aus,
hier ist meine Heimat, hier bin ich zu Haus !
Jetzt wurden Spiele gespielt, wir gossen auch Blei
und schnell war der heilige Abend wieder vorbei.
Es war ja schon zehn,
und wir mußten doch alle zur Mette geh´n.
Es war bitterkalt, es glänzten die Sterne,
bei jedem Schritt knirschte der Schnee,
viele kamen mit Laternen, von oben von der Waldeshöh´.
Von der Kirche kam ein heller Lichterstrahl und
vom Turme blies man stille Nacht,
das tönte hinab bis ins Tal.
Jetzt ging´s zur Kirche hinein, hinüber zur Krippe geschwind,
um zu begrüssen das göttliche Kind.
Am Musikchor wurden schon die Instrumente gestimmt und gleich
darauf die herrliche Pastoralmesse beginnt.
Nun war also der feierliche Gottesdienst aus,
mit Freunden ging man dann
plaudernd, wieder nach Haus.
Man lud sich gegenseitig zu Besuchen ein,
denn schönen Sachen mußten ja bewundert werden
und die guten Bäckereien gekostet sein.
Den anderen Tag man wieder zur Kirche geht,
kommt man nach Hause schon
ein herrliches Mittagessen am Tische steht.
Suppe mit Leberknödeln, ein Stück Braten, ein Trumm Faschiertes,
Sauerkraut und vielleicht noch ein Apfelkren.
Ach Gott, wo sind die schönen Zeiten hin!
Abends wollen wir alle zum Waldheger geh´n,
dem seine Krippe mußte man ja sehn !
In einem Zimmer, die ganze Wand entlang,
auf trockenem Moos, die ganze
Stadt Bethlehem stand.
Es war wunderschön, doch irgendwann mußte
man ja wieder nach Hause geh´n!
Am nächsten Tag kamen die Verwandten aus dem
Nachbardorf mit dem Spazierschlitten herbei.
Ja, da wurde gelacht und erzählt und
allzuschnell war die gemütliche Weihnacht vorbei!
Mit dieser Erzählung wünsche ich allen Abtsdorfern
und Schönhengstlern ein gesegnetes,
gesundes und frohes Weihnachtsfest.