Überdörfel - Abtsdorf-eu Abtsdorf bei Zwittau - Opatov

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Überdörfel

Andere Orte

Oberdorf oder  als  frühere  
Gemeinde im K & K- Österreich -
Überdörfel
- auch Klein Abtsdorf genannt -
im  Schönhengsgau - Sudetenland
heute    
CZ 56802  Opatovec in Tschechien.

Country     Czech Republic       Region      Pardubice       District      Svitavy
Area         • Total     7.07 km2 (2.73 sq mi)    Elevation  438 m (1,437 ft)
Population (2006)        • Total     612

zu  Überdörfel  gehören auch die kleinen  Orte
Körber und Böhmisch Lotschnau,

Erste Erwähnung: 1270   
Einwohner 1939: 887    
Fläche: 2473 ha   gehört/e zum  Landkreis: Zwittau

tschech. Namen:
Überdörfel  =  Opatovec
                         
Körber      =  Košíře
         
 Böhmisch Lotschnau =  Český Lačnov     

Überdörfel
Ortsansicht Überdörfel findet sich 1689 in einer Urkunde, als ein Matheus Wolemtz aus Überdorff einem Joachim Fiescher, Erbrichter in Abtsdorf, ein Stück Acker abkauft. Der Ort ist jedoch sicher älter und erscheint zunächst unter dem Namen Klein-Abtsdörfl als Ortsteil von Abtsdorf. In einer Landkarte für Böhmen und Mähren aus dem Jahr 1720 findet sich Oberdörfl. Die Namensänderung in Überdörfel steht wohl im Zusammenhang mit dem Status einer selbständigen Gemeinde ab 1850.
Überdörfel entstand hauptsächlich, weil Söhne Abtsdorfer Bauern, die dort kein Land mehr fanden, ihre Hofstellen anlegen wollten. Das erklärt die engen verwandtschaftlichen Beziehungen, die immer zwischen beiden Gemeinden bestanden.
Der Ort war dem Pfarrsprengel Abtsdorf zugehörig, Um 1850 errichtete man eine dem Hl. Wenzel geweihte Kapelle. Dabei war übrigens in der Rede, dass Überdörfel von Körber betreut werden sollte, das zwar zu Überdörfel gehörte, aber einen eigenen Pfarrsprengel bildete. Diesbezügliche Verhandlungen scheiterten allerdings u.a. an den Kutschdiensten für den Pfarrer. Also blieb man bei Abtsdorf.
Die Landwirtschaft gab der Gemeinde ihre Prägung. Angebaut wurde wie überall im Schönhengstgau Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kartoffeln, Rüben, Runkeln, Klee, Wicken und bis etwa 1925 auch Flachs. Daneben gab es Kleingewerbe, etwa eine Leinölschlägerei, die noch bis 1913 in Betrieb war. Fischzucht im bereits 1398 erwähnten Sichlowitzer Teich war eine weitere Einnahmequellen.
Die Überdörfler hatten zwar keine eigene Eisenbahnstation, aber doch den Vorteil, dass sie den Bahnhof Abtsdorf der Linie Wien-Prag schneller erreichten als die Abtsdorfer selbst. Eine eigene Poststation erhielt die Gemeinde erst 1938.

Ortsteil Körber
Der Ort ist eines jener im 17. Jahrhundert entstandenen Dominikaldörfer, welche die Grundherren anlegen ließen, um auch von ihrem bis dahin nicht bearbeiteten Land Ertrag zu erzielen. 1691 wird Körber gegründet und ist 1697 im Schloßurbar, dem Grundbuch von Leitomischl erwähnt.
Körber gehörte zunächst zum Pfarrsprengel Abtsdorf. Dann aber beschwerten sich die Bewohner über den langen Weg zur dortigen Kirche. So ließen sich die Obrigkeiten vom Bau einer eigenen Kirche mit Pfarrhaus überzeugen, der in den Jahren 1793 bis 1796 zu Ehren Maria Geburt durchgeführt wurde. Nach Streitigkeiten mit dem Abtsdorfer Pfarrer erhielt Körber 1859 schließlich den Status einer eigenständigen Pfarrgemeinde.
Besonderen Stolz empfanden die Körber Bewohner auf ihre Musikkapelle, die schon vor dem Ersten Weltkrieg gegründet worden war.

Ortsteil Böhmisch Lotschnau
Der Ort entstand als Dominikaldorf um 1650 und hieß im Volksmund "Kitzig", was auf Kiz (junge Ziege) verweisen könnte. Die Landesgrenze zwischen Böhmen und Mähren verlief mitten durch die Gemeinde, so dass einige Häuser auf mährischem, andere auf böhmischem Grund standen. Bei einem der Häuser trennte die Grenze sogar den Garten vom Haus und durchquerte die Küche, so dass der Ofen böhmisch, der Tisch aber mährisch war.
Der Meilerweg erhielt seinen Namen von den Kohlenmeilern, die einst entlang des Weges schwelten. Die günstige Verkehrslage kam dem Gastwirt Franz Klaschka zugute, der ein von Fuhr- und Kaufleuten, aber auch für Feste gern und häufig frequentiertes Wirtshaus unterhielt, das Kitzig Gasthaus.

 
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