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Die Berichte 2016 sind wegen eines Computerabsturzes nun nacherstellt worden,
kann sein, dass einige Texte anders als vorher erscheinen, oder Teile fehlen.
Wir bedauern dieses Versehen, aber Sie können alles in der SHHZ nachlesen.
Bericht 2016-
Am 01. Januar wurde die Eisenbahnstrecke der Österr. Ungarischen Monarchie -
1716 also vor 300 Jahren wurden die Chalupen des Fleisch Hackers an denselben verkauft.
Errichtet hatte diese, Johann, Friedrich, Graf zu Trautmannsdorf, der Fleischer zahlte 2 Fl. Zins.
Weil aber die Gebäude alt und renovierungsbedürftig wurden, erwarb der Fleischer diese vom Rent.-
Auch 1816 war es in Abtsdorf bitterkalt. Es war das Jahr ohne Sommer.
1816 stellt (in Europa) für sich alleine betrachtet nicht wirklich das kälteste Jahr dar, das Wetter war schon besonders, weil schon vier Jahre vorher es immer kälter wurde, dieses Jahr 1816 kam aber die fehlende Sonneinstrahlung und heftige lange Regenzeiten hinzu.
Von April bis September vernichten Frost, Schnee und Eisstürme Ernten in Nordamerika, in West-
„1816/17 war ein Mißjahr, wie es seit Menschengedenken nicht gewesen ist. Es hat gar keinen Wein gegeben. Von Hundert Garben Korn hat man 6 – 7 Simmer gedroschen. Gerste und Hafer hat es ziemlich gegeben, aber die Gerste ist halb im Felde verfault und noch im Korn war fast der zehnte Teil vergiftet. Wenn man Kornbrot aß, sind die Leute so toll geworden, daß sie umgefallen sind. Das Malter Korn und Gerste hat gekostet 36, das Malter Hafer 20, das Malter Kartoffeln 15 Gulden, das Pfund Brot 12 Kreuzer, die Maß Bier 16 Kreuzer, das Viertelchen Branntwein 8 Kreuzer. Die Leute haben als von Kohlraben Brot
gebacken und von lauter Kleie.“
So beschreibt der Vorsteher Bartholomäus Horn 1816/17. Durch anhaltenden Regen war das Getreide von claviceps purpurea, dem sogenannten Mutterkorn befallen, der beim Menschen Krämpfe, Halluzinationen usw. verursacht u. kann sogar zum Tode führen. 1816 war auch die Geburtstunde des ersten Grusel-
Vor nun 100 Jahren im Jahre 1916 war die Mitte des ersten Weltkrieges erreicht und es wurden Maßnahmen gesetzt um Teuerungen einzudämmen und um die Verpflegung einigermassen aufrecht zu erhalten. So wurde am 05.01.1916 der Höchstpreis für Schweinefett, Speck u. Fleisch festgesetzt.
Die Jahrgänge 1868u.1869 mussten zum Heer einrücken. Die, soweit vorhandenen Messingmörser, wurden vom Militär konfisziert und durch Eisen-
Im April wurden Zuckerkarten eingeführt. Im Okt. folgten Fett-
Als stellvertretender Bürgermeister war Johann Demel aus Nr. 168 von 1914 bis 1918 tätig. und 10 Jahre vorher, also 1906 erhielt Abtsdorf einen k.k. Postmeister, es war H. Ferdinand Kube.
Der bischöfliche Vikar, Dechant u. Pfarrer in Abtsdorf, Karl Machacek, verstarb am 03.03. und wurde am 06.03. 1916 in Abtsdorf beerdigt. Er hinterließ den Armen in Schirmdorf 20 Kronen, als Legat, dieses wurde am 30.05.1916 übergeben. Sein Grabstein steht noch bei der Sakristei. (Foto oben) Sein Nachfolger war Josef Kubik.
JE.
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Bericht Februar 2016
Jugendliche Neugierde,
oder der schwierige Weg, Bildungslücken zu schließen.
Die große Tischrunde hatte das Mittagessen beendet und nun saßen unsere Eltern und die
aus Brünn oder Wien angereisten Sommergäste, bei uns hießen sie Sommerfrischler, im Garten unter dem großen Birnbaum und tranken ihren Mokka.
Die Männer rauchten eine "Kuba" oder "Havanna".
Jeden Sommer war unser Haus die Gaststätte für Onkel und Tanten aus den Großstädten. Man fuhr zur “Christl-
Mein Bruder Rudi und ich mußten während dieser Zeit unser Zimmer räumen und quartierten uns am Dachboden ein.
Dort waren aus Brettern zwei Kammern errichtet. Für uns Kinder war dies eine recht erfreuliche Zeit, weil die Mutter in der Kammer kaum kontrollierte.
Wir hatten eine gewisse Narrenfreiheit während der Anwesenheit der Sommerfrischler.
Ab und zu kam ein Jugendfreund unseres Vaters, Ober-
Hier muß erwähnt werden, daß wir in einem sehr puritanischem Elternhaus aufgewachsen sind. Eine Schwester gab es nicht und meine Mutter erinnere ich nur in ganz korrekter Kleidung.
Vieles blieb also für uns Jungs, oder Buben wie man uns nannte, geheim. Nur in den Ferien, Wand an Wand mit einem jungen Mädchen, so hofften wir nun jene Geheimnisse zu ergründen, die uns mehr und mehr beschäftigten: Wie sieht ein Mädchen wirklich aus ?
Was trägt sie für Unterwäsche ? U.s.w.
Nach dem sonntäglichen Essen, das im Sommer immer auf der Veranda eingenommen wurde, mußten wir Buben dem tschechischen Dienstmädchen helfen, das Geschirr in die Küche zu tragen. Das taten wir komischerweise recht gerne, obzwar wir uns sonst zu drücken versuchten wo es ging.
Die Erwachsenen hatten ihre “Mokkarunde” beendet und hielten ihr Mittagschläfchen.
Jetzt, wenn alles ruhig war, kam die Zeit für uns Buben. In aller Eile erreichten wir unsere Dachkammer und warteten und hofften an den Astlöchern, unsere Bildungslücken auffüllen zu können.
Um es vorweg zu nehmen, wir blieben “ungebildet” !
Alena, so hieß das Mädchen, kam zwar in ihre Kammer, aber irgend eine Eingebung muß sie davon abgehalten haben, sich an der Stelle auszuziehen, an der wir sie durch die Astlöcher hätten sehen können.
So verging ein Beobachtungstag nach dem anderen, aber den Zustand, der unserer Weiterbildung entscheidend genutzt hätte, den bekamen wir nicht zu sehen.
Wir kamen auf die Idee, weitere Löcher in die Wand zu bohren.
Gesagt, getan ! Unter Schweiß bohrten wir weitere 6 Löcher in die Wand und waren davon überzeugt, jetzt alle Geheimnisse sehen zu können. Denkste ! Beim Bohren waren wohl Späne in der Kammer von Alena gelandet. Dieses hatte sie unserem Vater gemeldet. Es gab ein Donnerwetter und, was für uns Bildungsbeflissenen noch schlimmer war, in der Kammer von Alena und an unserer Trennwand wurde eine Decke aufgehängt.
Wir mußten einsehen, daß dieser Bildungsweg damit für uns verloren war.
Anekdote von Ing. Karl Mittner†.
Bericht März 2016
Damals in Abtsdorf !
wurden im Winter zum Fasching die “Schweinebälle” (Schlachtfest/Sautanz) gut besucht, dazwischen waren die Frauen u. Mädchen beim “Federgang” oder “Rockengang, es wurden ganze Berge von Federn von den Kielen “geschleißt”, auch gehäkelt, genäht und gesponnen.
“Ehret die Frauen, die flechten und weben, himmlische Rosen ins irdische Leben",
so singt es der deutsche Dichter.
Auch in Abtsdorf gab es seit alten Zeiten das Federschleißen, Spinnen und auch Weben, meist die Arbeit der Frauen. Es ging dabei auch lustig zu und es wurde sehr häufig sehr spät. Irgend jemand musste aber den Brauch des “ohschmeißens” übernehmen, da wurde ein alter irdener Topf mit Zuckerln und Nüssen, oder gebackenem Obst gefüllt und wenn die Frauenrunde gerade die schönsten Lieder sang, wurde dieser Topf in deren Mitte am Boden geworfen so dass alles herumflog. Der Schreck war immer riesengroß obwohl man ja damit rechnete. Danach erfreuten sich die Mädchen u. Frauen an den Leckereien und es wurde noch lustiger.
Der Brauch des spinnens erfolgte in verschiedensten Bauernhöfen, da sass man zusammen in der Spinnstube oder beim Rockengang, also eine alte Einrichtung, man traf sich dort auch um Geselligkeit zu üben.
Der Glaube kannte Sagengestalten, z.Bsp. Besotzom-
Aber an den Tod dachte keine der fleißigen Spinnerinnen beim Rockengang, dafür sorgten schon die anwesenden Gäste, die geladenen Burschen des Dorfes.
Gar mancher sehnsüchtige geheime Wunsch mag da in das gewebte Tuch hinein versponnen worden sein und mancher Gedanke mag vorausgeeilt sein und an das schöne Linnen gedacht haben, das eines Tages das Bettzeug für die Ausstattung liefern sollte.
Darum war nicht nur das fleißige Spinnen am Spinnrad so wichtig, auch die kunstvollen Spinnenmuster mußten erlernt sein, welche die zur Tracht gehörige Leibwäsche an Halskrause und Ärmeln verzieren sollten. Dabei war zu beachten, dass ein und dasselbe Muster womöglich nicht wiederkehrte und dass immer neue Formen erdacht wurden.
Zu diesem Rockengang luden die Mädchen immer ihre Burschen ein, denn da war es dann immer lustiger.
Eines der Mädchen hatte sich jedoch mit Ihrem Verehrer gezankt, deshalb setzte sie es durch, dass dieser nicht eingeladen wurde. Er sann allerdings auf Rache, es war im Oberort, der Hof mit der Spinnstube stand etwas am Hang und die Fenster waren im Raum zwar hoch angebracht, aber außen fast mit dem Erdboden gleich. Das fiel aber nie auf, denn es war ja meisten nachmittag oder Abend und es schien häufig der Mond bei den Fenstern herein. Der Bursche holte aus dem Stall seines Vaters den großen, schwarzen Ziegenbock, marschierte mit diesem den Hügel hinauf und schaute zu den Spinnerinnen zum Fenster hinein, als der Kopf des Ziegenbockes ganz nah an der Scheibe war, da zwickte der Bursche den Bock und dieser fing sofort laut zu meckern an.
Die Mädchen u. Burschen waren überrascht, dass man in der Stube und um diese Zeit ein derartiges Geräusch wie meckern, hören konnte. Aber als sie zum Fenster hinüber sahen, war da ein großer schwarzer Kopf mit glühenden Augen, einem langen Bart und Hörnern. Alle dachten es sei der Teufel und der würde gleich zum Fenster herein kommen. Schnell löschten sie den Kienspan u. die zwei Kerzen und die älteren Frauen rieten zum Gebet, auch fromme Lieder wurden gesungen und keiner getraute sich hinaus, um nach zu sehen. Also wachten alle Rockengangteilnehmer die ganze Nacht und erst als es draußen grau wurde, getrauten sich die mutigsten hinaus um zu sehen, ob der Teufel noch da sei.
Als man am Sonntag darauf im Wirtshaus über diesen Vorfall diskutierte, hatte der Bursche die Lacher auf seiner Seite, als er erklärte wie dies tatsächlich war. Es dauerte allerdings etwas länger, bis sich das Mädchen mit ihrem Verehrer wieder versöhnte, aber an einem folgenden Rockengangabend doch das “Ja” Wort gab und dann noch im Lenzing geheiratet wurde.
JE.
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Bericht -
APRIL 2016
Damals in Abtsdorf !
wurden auch Kinder getauscht:
von Erhard Schneider (etwas geändert u.gekürzt.)
Für die damaligen Abtsdorfer war es von Vorteil, auch tschechisch zu lernen, dies erfolgte zwar in der Schule, aber so richtig zum lernen, war ein Aufenthalt in einem tschechischen Dorf z. Bsp. in Parnik, doch vorteilhafter. Auch umgekehrt war für die tschechischen Kinder ein deutscher Sprachunterricht genau so wichtig. So war es üblich, dass das deutsche Kind in der tschechischen Schule und das tschechische Kind in der deutschen Schule unterrichtet wurden. Den Tausch organisierten die Eltern, sie suchten sich eine passende Familie aus und schon konnte der Tausch erfolgen.
Deshalb waren in den Ober-
Erhard sollte also auch nach Parnik als Tauschkind, zum dortigen Zuckerb
Aber es gab auch schöne u. frohe Zeiten. Wenn er mit dem anderen Sohn des Zuckerbäckers und mit dessen Berhardinerhund den kleinen Zweiradkarren begleiten durfte. Zusammen fuhren sie dann auf den Berg hinauf um Nachschub für den dort oben stehenden Verkaufsstand des Zuckerbäckers vorbei zu bringen. Dann bergab fuhren sie zeitweise auf dem Karren, da wurde der Weg gleich angenehmer. Einmal muss er sich einen Dorn eingetreten haben, denn es gab ein böses Furunkel am Fuß. Keine Sache für einen Arzt. Der Zuckerbäcker bot ihm zwei Möglichkeiten an, einmal warmen Kuhdreck aufzulegen, oder selbst gekautes Butterbrot. Die Entscheidung fiel natürlich zu Gunsten des Butterbrotes aus. Das Furunkel ging auf, das Eiter floss heraus und der Fuß verheilte ohne Komplikationen. Auch eine Schnittwunde musste ohne Arzt geheilt werden, da nahm man früher Schafgarbe -
Nach diesem Tausch war er wieder glücklich zu Hause und konnte sich mit den anderen Jungen wieder in deutsch unterhalten. Aber tschechisch lernte er trotz diesen Aufenthalten nie richtig.
JE.
Bericht Mai 2016
In der Abtsdorfer Blütezeit, ca 1810 -
Wie auch immer, der Laienspieler Franz H. wurde krank und konnte nicht auftreten. Der damalige Direktor, Regisseur und auch aktive Mitspieler Dr. Lederer, musste also ganz schnell Ersatz finden. Nur wurden alle bereits mit einer Rolle betraut und so musste er selbst diese Rolle erlernen um auch das Stück selbst vortragen zu können.
Es gab noch ein paar Proben und alles verlief zur Zufriedenheit. Es war ja noch vor dem ersten Weltkrieg und Licht gab es nur als Kerzenschein oder auch von Karbidlampen, man musste sparen und so war es bei den Proben meistens etwas duster, aber jede Probe klappte vorzüglich.
Als aber die Aufführung vor Publikum war, geschah ein grobes Versehen, irgend jemand hatte den Stuhl nicht an seinen vorgesehenen Platz gestellt. Dr. Lederer war so mit seinem Vortrag beschäftigt und setzte sich wie es die Rolle vorschrieb und wie es bei der Probe auch immer klappte, auf den dort bereit stehenden Sessel, nur stand dieser fast einen Meter weiter weg.
Der unvermeidbare Sturz war sehr überraschend, peinlich, schmerzhaft und natürlich nicht vorgesehen, nur für das Publikum war dies eine sehr gelungene Einlage und es gab einen sehr großen Lacherfolg. Der Dialog wurde dann von Dr. Lederer auch wieder vom Sessel aus zu Ende gebracht und er sollte die Bühne langsam u. nachdenklich verlassen. Infolge des Sturzes war sodann ein langsamer nachdenklicher Gang kaum möglich, also musste er humpelnd von der Bühne abgehen. Allerdings gab es erneutes Gelächter.
Kein Wunder wenn er danach stinksauer reagierte, aber anstatt den Erfolg zu würdigen, wollte er es sich nicht nehmen lassen, dass es irgend jemand gab, der ihm diesen Streich spielte und den Stuhl absichtlich weiter weg stellte.
Auch nachdem ihm alle Mitspieler versicherten, das es nur aus Versehen geschah, wollte er es doch nicht glauben und war überzeugt, es war Absicht und er blieb auch bei dieser seiner Meinung.
Die Theateraufführungen blieben bis zur Vertreibung erhalten -
siehe "Der Erbschleicher" 1931
JE.
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Bericht Juni 2016
Damals in Abtsdorf !
gab es auch Sauerkraut und auch etwas abgewandelte
Hinweise dazu!
Ihr Mädchen, ihr seid ganz schön gebeten,
damit ihr könnt, mir wieder das Kraut eintreten.
Kommt der Herbst, dann darf man nicht vergessen,
das Sauerkraut muss da sein, um es zu essen.
Und wie das geschnittene Kraut ins Fass rein kimmt,
so wie man Getreide in den Kober bringt.
Viel Kümmel und viel Salz kommt mittig hinzu,
manche geben auch noch Wacholderbeeren dazu.
Die Mädchen sind fast schon richtig gesittet,
die Füsse gebadet und die Fußnägel geschnitten.
Die erste läuft schon ums Krautfass herum,
man könnte denken, sie reißt es gleich um.
Dann tritt sie ins Kraut mit Kraft oder Wut,
die Füße werden rot, beinahe wie des Feuers Glut.
Na ja, wär`s mein Schatz, dann möchte ich gleich sog´n,
ich könnt` sie samt Krautfass, direkt zur Hochzeit trog´n.
Zum Schluß wird ein Deckel auf´s Krautfaß gebracht,
und ein großer Stein oben drauf gemacht.
Bald sieht man, wie das Krautwasser nach oben drückt,
und der Stein fast wie im Teich immer tiefer sinkt.
Bringt mir das Krautwasser hinein in die Küch́,
da sind gewaltige Kräfte drin, es ist kein Gerücht.
Frisches Kraut stärkt einen schwachen Magen,
und auch die Leber kann Sauerkraut gut vertragen.
Ich habe gehört, und das ist kein Gerede,
dass sich die Leber auch wieder regenerieren täte.
Auch für den Darm ist Sauerkraut recht gut,
weil es die Verdauung mächtig anregen tut.
Regt auch die Drüsen an und verteilt sich im Geblüt,
damit wird gar manche Krankheit verhüt́.
Manche haben schon, es ist kaum nach zu fühlen,
das Kraut auf den Kopf gelegt um diesen zu kühlen.
Damit sollte nach durchzechter Nacht,
der Kater verschwinden und nun gib acht.
Das Kraut sollte wie eine Salbe den Schmerz reduzieren,
also es soll ja mit Sauerkraut gar manches passieren.
Das Kraut hilft sicher bei Problemen im Magen und Darm,
und man kann es sich leisten, auch wenn man ist arm.
Darum so hoffen wir, dass wir von Not und Pein,
immer befreit sind und Sauerkraut haben, wie daheim.
Omas Krautfass mit
Deckel und Stein,
da war das Kraut
wirklich noch fein!
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Bericht Juli 2016
Damals in Abtsdorf !
gab es in der topographischen Beschreibung: “Das Königreich Böhmen” von Johann, Gottfried, Sommer aus den Jahre 1837, erschienen in Prag am 16.03.1837 und in der Bayerischen Staatsbibliothek nach zu lesen.
Dort bedankt sich J.G. Sommer für die Benützung von Altunterlagen aus den Archiven seiner Excellenz, des Herrn Caspar Graf von Sternberg. Er beschreibet Abtsdorf unter der Nr. 19. zum Chrudimer Kreis wie folgt:
19.) Abtsdorf, Groß-
Die Kirche hat nach der Bauart zu urtheilen, ein hohes Alter: doch ist die Zeit ihrer Gründung nicht bekannt. Das Gedenkbuch reicht bis zum J. 1624, wo nach der protestantischen Periode der erste katholische Priester wieder eingesetzt worden ist. Die älteste Glocke hat die Jahreszahl 1495; aber der Ort erscheint unter dem jetzigen Namen schon in einer Verkaufsurkunde des Bischofs Johann I. vom 02. März 1364, und hat unstreitig einem Abte des damaligen Prämonstratenser-
20. Schirmdorf, (Semanin, nicht Cermna, wie bei Schaller steht.) 2 Stunden östl. von Leitomischl, am Fuße des Schirmdorfer oder Koslower Berges, an einem kleinen Bach, das Dorf mit 100 Hufen und mit 781 teutschen Einwohnern, ist nach Abtsdorf eingepfarrt und hat eine vom Grafen Johann Friedrich von Trautmannsdorf im Jahre 1696 neu erbaute, aber schon 1547 bestandene Filialkirche zu St. Bartholomäus, welche ein von der Gemeinde gestifteter Kaplan versieht. Eine im Jahr 1819 erbaute Schule und 2 Mühlen. Schirmdorf ist der Geburtsort des im XVI. Jahrhunderte berühmten Professor der Mathematik an der Prager Universität: Niklas Sud v o n S e m a n i n.
Nr. 21. Überdörfel -
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Bericht
August 2016
Fortsetzung der topographischen Beschreibung:
“Das Königreich Böhmen” von Johann, Gottfried, Sommer 1837.
21. Oberdörfel (Ueberdörfel) auch Klein-
22. Körber, ein im Jahr 1697 theils auf obrigkeitlichem, theils auf abgetretenen Abtsdörfer Freigründen entstandenes Dominical-
Hat eine im Jahr 1793 erbaute Lokalie-
23. Alt-
24. Neu-
25. Lotschnau, ( Lutschnau, Locnow ) 3,5 Stunden ost-
26. Königsberg, 1 Stunde östlich von Leitomischl, am Abhange des Königsberges gelegen, ein um das Jahr 1760 auf Waldgründen dieses Berges entstandenes Dominical-
27. Neuteich, 3 u. 1/4 Stunde ost-
28. Sternteich, Gsanteych; (Der von Schaller angegebene Name “Trebanow” kommt in den Urbarien nirgends vor.) 3,5 Stunden ost-
Die Brettsäge vom Sternhof,
wie auf dem nachfolgenden Ölbild aus 1928 erkennbar,
dürfte auch schon damals vor ca 1840 so ähnlich ausgesehen haben.
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Bericht
Sept. 2016
Steinhöhle-
Die Steinhöhle Abtsdorf dürfte wenig bekannt sein -
Beim Renovieren der Straße auf den Kappelenberg wurde der Eingang etwas besser freigelegt so dann man problemlos hineingehen konnte.
Der Kappellenberg besteht aus Kalkstein und im Verlauf der Jahrtausende hat das Wasser Höhlen u. Gänge ausgewaschen. 1927 war Adalbert Nagel, Maurerpolier aus der Nr. 242 so mutig um die Höhle zu betreten.
Der Eingang und danach auf ca 15 Meter, ist ca einen Meter breit u. fast zwei Meter hoch.
Bei diesen 15 Metern gab es eine Einsturzstelle, man musste über die Steine klettern, danach verbreitert sich die Höhle nach weiteren ca 15 Metern waren nochmals Steine von der Decke abgestürzt, welche den Eindruck erweckten, dass diese erst seit kurzem da lagen und die Geräusche waren etwas beängstigend, so dass er um sich nicht weiter dieser Gefahr eines weiteren Einsturzes auszusetzen -
Es gibt eine Sage nach der ein Gang aus der Höhle bis hinunter zum Neuteich führen soll.
Bei der Belagerung der Burg am Kappellenberg ( ob es irgendwann überhaupt eine Burg am Kappellenberg gab ist nicht überliefert.) sollen die belagerten Ritter über diesen Gang hinaus gelangt sein, dann Ihre Feinde von der Rückseite angegriffen haben und damit siegreich zu Ihrer Burg zurück kamen.
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Bericht
Oktober 2016
Abtsdorf gehörte damals auch noch zur Österr. & Ungar. Monarchie,
die Währungsreform in Österreich war 1892 damals wurde der Gulden durch die Krone mit 100 Heller abgelöst. Aber auch nach 1919 gab es die neue Krone, die tschechoslowakische Krone, auch mit 100 Heller. Vermutlich stammt dieses Dokument aber aus der Zeit zwischen 1919 u. 1945 (die Jahreszahl ist nicht erkennbar) jedenfalls aus einem Monat Mai.
Dieser Milch-
siehe Bildbeilage: “Milch-
JE.
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Bericht,
Nov. 2016
In Abtsdorf gab es fast immer
nur selbst gebackenes Brot.
Eine geänderte u. verkürzte Geschichte
vom Oberlehrer E. Schneider.
Damals wohnten wir in einem Haus am Ende der Häuserzeile im Mittelort, direkt neben der Bäckerei. Ich hielt mich oft in deren angrenzenden Hof auf und half auch immer etwas bei der Kornernte mit. Strohbinder auslegen für die Garben, binden, aufladen oder mit dem Karren zum Hof fahren. Die alte Frau lehrte mich die Ehrfurcht vor dieser göttlichen Frucht.
Damals gab es fast nur Roggenbrot, Weizenbrot war selten, mit Weizenmehl wurden in den Bäckereien / Konditoreien Süßspeisen angefertigt.
Im Hebst war dann die Arbeit des Dreschens fällig. Die Großbauern gehörten einer Dreschgenossenschaft an und die große Dreschmaschine fuhr von einem Bauern zum nächsten. Je nach Ertrag war man in einigen Tagen fertig, das Stroh war gepresst und das Korn danach auch gereinigt.
Für die kleinen Leute rentierte sich die teure Maschine nicht, so dass die Garben oft bis tief in den Winter hinein im zweier, dreier oder vierertakt von Hand mit dem Dreschflegel auf der Tenne ausgedroschen werden mussten. Das Korn hatte dann noch Verunreinigungen und Anhaftungen, welche früher im Wind durch hochwerfen getrennt wurden.
Bei uns wurden dann sogenannte Luftmaschinen eingesetzt, da gab man das Korn in ein Sieb und durch drehen der Windflügel entstand ein Luftstrom welcher die Spreu vom Korn trennte. Eine Art Gebläse mit schweren Schwungrädern. Die ausgedroschenen Strohbündel mussten dann wieder gebunden werden um im Winter als Einstreu bei den Tieren zu nutzen.
Das Dreschen war eine Knochenarbeit und man musste es auch noch im Takt machen, ansonsten würde der eine dem anderen seinen Dreschflegel aus der Hand schlagen.
Diese Dreschflegel waren richtige Kunstwerke, der Stiel musste stabil und doch sehr geschmeidig sein, also musste es für die richtigen Stiele ausgesuchtes Holz sein. Auch der Flegel -
Aber die Halterung des Dreschflegels war das handwerkliche Gedicht. Aus Leder, doppelt, mit Lederstreifen zusammen gebunden und mit einem kunstvoll geschnitzten Holz und mehreren Einkerbungen am Stiel und am Flegel, so beweglich befestigt und gelagert, dass sich der Flegel nach allen Seiten drehen konnte. Und es musste auch noch mehrere Jahre halten. Ein Kunstwerk eben.
Eines Tages war ich wieder auf der Tenne, die alte Frau war gerade dabei die einzelnen Körnchen vom sauberen Tennenboden zusammen zu fegen und aufzulesen.
Vor mir lag ein kleines Häuflein Roggenkörner, ich griff zu und ließ die Körner durch meine Finger gleiten. Ich dachte mir nichts dabei und hatte Freude daran, wenn die Körner so zu Boden rieselten. Die alte Frau aber wurde gleich Böse, sie meinte: “ mit der Gottesgabe spielt man nicht!” “Schließlich willst Du auch gutes sauberes Brot essen”.
Und wenn ich heute an einem Feld vorbeikomme und diese Unmengen an Korn sehe, welche einfach beim dreschen daneben fallen und noch am Feld liegen bleiben, denke ich immer noch an diese alte Frau, wie sie jedes Korn achtsam einzeln aufsammelte. Und wie damals das Korn mühsam gedroschen wurde und wie viele Brote man noch aus diesen daneben gefallenen Körnern backen könnte.
JE.
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Bericht,
Dez. 2016
Damals in Abtsdorf !
Wurden zu Weihnachten auch Gänse verspeist.
Die Weihnachtsgans -
(Erzählt vom Oberlehrer Erhard Schneider.)
Bei meinen Eltern wurde sehr gespart. Mutter war es , obwohl von einem größeren Bauernhof stammend, von zuhause aus gewöhnt und das Einkommen eines Lehrers ließ auch gerade keine übermäßig großen Sprünge zu. Die Bienenzucht brachte zwar noch etwas Zusatzeinkommen, trotz allem, Sparsamkeit war nötig.
Trotzdem gehörte zum Osteressen ein junges Zickl (Jungziege) u. zum Weihnachtsfest die gemästete und gestopfte Gans dazu.
Um Fett anzusetzen, wurden die Gänse mit fingerdicken Nudeln aus Kleie grausam gestopft. Man tauchte die Nudel, "Schleißker" genannt, in Wasser und drückte sie der Gans in den Schnabel, den man ihr mit den Fingern öffnete und strich dann diese Nudel mit den Fingern den Hals Hinunter. (Eine Tierquälerei, die dann später verboten wurde !.)
Also diese Weihnachtsgans durfte nicht fehlen.
Aber die Gansleber, auch heute noch eine Delikatesse, schien aber meiner Mutter für die eigene Familie viel zu wertvoll. Einmal beschloss sie, die Leber in Zwittau bei der Delikatessenhandlung zu verkaufen.
Für das Geld konnte man ja zusätzliche Weihnachtsgeschenke erwerben.
Ich ging damals in die 1. oder 2. Klasse der Realschule in Zwittau. Mutter dachte ganz praktisch. Die Fahrt kostet nichts, denn ich hatte ja eine Schülerfahrkarte.
Also ein Reingewinn von etlichen Kronen ! Sehr ungern entledigte ich mich dieser Aufgabe. Allen meinen Einwänden zum Trotz musste ich am letzten Schultag nachmittags um drei Uhr nochmals nach Zwittau fahren.
Die Leber der Weihnachtsgans und mit einem Einkaufszettel in der Schultasche trabte ich missmutig zum Bahnhof.
Ich war der einzige Fahrgast und deshalb kam natürlich der Schaffner gleich in meinen Wagen. Sofort beanstandete er meine neuerliche Fahrt und die Ausrede, ich müsste etwas Vergessenes aus der Schule holen, ließ er nicht gelten.
Er nahm mir den Fahrausweis ab. In Zwittau angelangt, schnappte er mich sofort und führte mich zum Bahnhofsvorsteher. Dieser nahm die Beschwerde entgegen, ließ den Zug abfahren, gab mir den Fahrausweis zurück und ohne ein Wort zu verschwenden ließ er mich laufen. Meine ohnehin vom Anfang an gedrückte Stimmung wurde dadurch vorübergehend etwas besser, die Grundstimmung blieb weiterhin recht düster.
Nun kam die zweite Klippe. Ich sehe mich heute noch, wie ich schüchtern in die Delikatessenhandlung eintrat, die Gansleber zum Kauf anbot. Der Verkäufer packte sie aus, schüttelte den Kopf und lehnte ab. Die Leber sei zu alt. Hauskühlschränke gab es ja damals noch nicht und 2-
Mein Mut war nun vollkommen dahin. Den Weihnachtseinkauf brauchte ich nicht erst zu tätigen. Geld hatte ich ja nicht einen einzigen Heller mitbekommen. Mutter hatte sich wohl vorgestellt, dass ich einen großen Erlös aus der Leber machen würde. Verängstigt und lustlos wanderte ich eine Stunde lang durch die Stadt. Während ich sonst immer sehr gerne die Auslagen ansah, diesmal freute mich gar nichts mehr.
Vor der Heimfahrt hatte ich weniger Angst. Es war der Zug, mit dem wir normalerweise heimfuhren. Und schließlich konnte ich ja sagen, ich hätte den Mittagszug verpasst. Aber das war nicht nötig, die Heimfahrt ging glatt.
Meine Mutter war natürlich auch betrübt über meine misslungene Sondermission. Sie musste auf eine Weihnachtsfreude verzichten. Ob sie die Gansleber darüber hinwegtröstete, weiß ich nicht. Ob die Leber mir geschmeckt hat, das kann ich heute auch nicht mehr sagen.
Aber Leber ist bis heute für mich kein besonderer Leckerbissen. Ob das damalige Missgeschick schuld daran ist ? Jedenfalls wurde am Abend natürlich auch das Christkind erwartet.
Bei uns daheim kam das Christkind immer mit einem Gefährt, das von zwei Hirschen gezogen wurde. Während nun das Christkind den geschmückten Baum ins Zimmer brachte, musste man die Hirsche mit Heu füttern.
War es bis auf bescheidene Reste aufgefressen, war dies ein sicheres Zeichen, dass das Christkind da gewesen war.
Anfangs Dezember holte ich mir daher von der Tante etwas Heu und in der Abenddämmerung legte ich es dann vors Haus. Im geeigneten Augenblick schickte mich Vater hinaus, um nachzusehen, ob das Christkind schon dagewesen war.
In dieser Zeit konnte Vater die Kerzen entzünden. Nun schickte mich Vater wieder einmal hinaus und oh Schreck, das Heu war nicht gefressen, es lag unberührt neben der Haustüre.
Welch eine Enttäuschung für ein Kinderherz, alle Tröstungen der Mutter halfen nichts, selbst der leuchtende Christbaum , also die Bestätigung, dass das Christkind doch gekommen war, halfen nicht ganz über die große Enttäuschung hinweg.
Vater hatte einfach vergessen, das Heu rechtzeitig zu entfernen.
Wir wünschen allen Schönhengstern und Lesern der SHH, sowie allen Besuchern dieser Abtsdorfseite ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen ruhigen fröhlichen Weihnachtsabend mit oder auch ohne Gans.
Viel Glück, Gesundheit und
ein frohes neues Jahr 2017.
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