Hauptmenü:
Nachfolgend ersehen Sie unsere Berichte,
wie diese in der Schönhengster Heimatzeitung
jeden Monat erscheinen bzw. erschienen sind !
wir beginnen auch 2014 wie üblich
mit dem 1. Monat Januar usw.!
Bericht Januar 2014 !
Allen Lesern ein glückliches,
gesundes u. erfolgreiches neues Jahr!
DAMALS in ABTSDORF !
Bauernregel: “ Das Winterfutter ist die Sommerbutter”
(Das heiß, wer im Winter schlecht füttert, erwirtschaftet auch im Sommer wenig von seinen Tieren.)
Dazu passt Die “übrigen Frässer”!
Zur Kirmes, meist Ende Oktober oder im Anfang Nov. ( Allerheiligenkirtag) wenn die meiste Feldarbeit vorbei war, wurden von den Bauern auch die “übrigen Frässer “ verkauft, das sind die Tiere welche man nicht über den Winter mit füttern wollte, oder konnte. Oder weil man sie nicht mehr brauchte und sie im Stall nur rumstanden und keinen oder kaum mehr einen Nutzen brachten. Das waren z.Bsp. einschichtige (einzelne) Pferde, alte Ochsen, Zugkühe, Ziegen welche kaum mehr Milch gaben, usw. gewesen.
Der Anton rechnete aber noch andere dazu, er war ein fast übrig gebliebener Junggeselle und auf der Kirmes gab es hübsche Mädchen und es wurden danach auch so manche Ehen geschlossen. Also wurde er gefragt ob er heute auf Brautschau sei und bald heiraten täte? Seine Antwort war für Ihn als Bauer ganz normal, er meinte: “Jetzt auf den Herbst doch nicht, im Frühjahr werde ich heiraten, ich werde mir doch nicht für den Winter einen “übrigen Frässer” antun.” Aber es wurde im Folgejahr dann doch der August 1870 als er seine Clara ehelichte.
(Nach A.Ille)
Möglicherweise ging ja der Anton über diese Brücke allein nach Hause. (Wer sagt mir, welche Brücke es ist? kennt jemand die Personen? .) Das Haus ganz links ist Schmidt Nr. 165 Mitte: Langer Nr. 166 u. rechts Schmidt Nr. 340 .
Bildbeilage; Abtsdorf 1936!
nach oben Seitenanfang
Bericht Februar 2014 !
Bauernregel:
im Hornung an Sankt Dorothee, bringt´s den meisten Schnee !
(das war am 06.02. -
Zumindest jetzt in 2014 stimmt diese Regel sicher nicht -
DAMALS in ABTSDORF !
Februar ist der Narrenmond, der alle verhöhnt und niemand verschont,
er reicht uns gerne ein volles Glas und treibt mit uns so manchen Spaß.
In diesem Sinne wünsche ich einen gelungenen farbenfrohen Fasching !
Bericht März 2014 !
Bauernregel:
im Lenzing am 09.03.: Wenn d´Franziska greit, long darnouch d´Sunn net scheit!
Ist´s am Josephitag (19.03.) hell u. klar, folgt ein fruchtbares Jahr.
DAMALS in ABTSDORF !
Vor 100 Jahren ! Im Jahre 1914 war der Erbgerichtsbesitzer Rudolf Peschka als neunter Bürgermeister in Abtsdorf tätig. Er musste Ende Juli als Reserve-
Am 5. November 1914 wurde mit einer neuen Offensive, die serbische Armee bis nach Valjevo und an den Fluss Kolubara zurückgedrängt. Am 15.11. wurde Valjevo und am 2.Dez. Belgrad eingenommen. Es wurde bereits über einen Waffenstillstand debattiert. Dies nützte dem Kompanie-
Zu dieser Kriegszeit 1914 -
Im Krieg waren 446 Männer aus Abtsdorf beteiligt, 95 davon mussten als Soldaten ihr Leben lassen.
Das Denkmal zur Erinnerung wurde sodann 1925 erbaut u. eingeweiht.
Der Pfarrer war Konsistorialrat Josef Kubik, der Pater Anton Küller aus Überdörfel,
der Ministrant ganz links ist Karl Mittner -
Zweiter Ministrant ist Adolf Demel.
Ob das Denkmal noch existiert ? Wer weiß es?
nach oben Seitenanfang
Und das bunte Faschingtreiben
vor ca 100 Jahren ca 1914
nach oben Seitenanfang
Bericht April 2014 !
Allen Lesern ein fröhliches Osterfest !
DAMALS in ABTSDORF !
Bauernregel:
wenn im Ostermond der Justin ( am 14.04.) donnert und blitzt,
wird beim Kornschnitt gelacht und geschwitzt.
Der Begriff „Ostern” soll ja von der Frühlingsgöttin Ostara bzw. tatsächlich von der Himmels-
Der heidnische Hintergrund ist folgender: Zu diesem Fest steht der Kampf zwischen Winter und Sommer, zwischen Hell und Dunkel im Mittelpunkt, den die Sonne schließlich im weiteren Jahresverlauf gewinnt. Die Sonne ist herangewachsen, der dunkle Winter hat verloren und muss nun seine Macht abgeben.
Mit nun jedem weiteren Tag nimmt die Kraft der Sonne zu, bis sie sich zu Beltane (um den 30. April) mit der Erde vereint, um neues Leben zu schaffen. Es ist die Zeit des Flirts, des Liebäugelns, Neues wächst zusammen. Es ist ein Fest des Anfangs, des Aufbruchs, des Beginnens, des Morgens.
Für die Germanen war Ostara die germanische Göttin des strahlenden Lichts und des wieder-
Es gab auch einige Osterbräuche: Schon in der Nacht zum Palmsonntag hatten die Burschen vor dem Kammerfenster der Liebsten einen Pflock in die Erde geschlagen, je größer die Liebe um so fester / tiefer war der Pflock in der Erde.
Die Mädchen versuchten in dann herauszuziehen oder abzuschneiden. Wer kennt noch diesen Brauch?
Auch die Palmkätzchen wurden geweiht und während der Sonntagspassion sollen sich der Sage nach die Schatzberge öffnen. Am Gründonnerstag soll das essen eines Honigbrotes vor Krankheiten schützen. Von Gründonnerstag an schwiegen die Glocken es hieß : “sind nach Rom geflogen”! Die Ratscherbuam zogen durch den Ort u. riefen: “wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muaß.” Dieser Brauch ist auch heute noch in Niederösterreich sehr weit verbreitet!
Aus dem Bach wurde Osterwasser geholt und in der Kirche geweiht, man wusch sich auch damit, um gesund zu bleiben. Am Karfreitag war in der Kirche das heilige Grab aufstellt und man verrichtete seine Gebete davor. Am Karsamstag wurden die Reste des alten hl. Öls verbrannt, Es war das “Judasverbrennen “ und gleichzeitig die Holzweihe der Birkenscheite.
Die Auferstehungsprozession fand dann am Nachmittag statt und das ganze Dorf war dabei.
Alle Bauern gingen am Oster-
Am Oster-
Die älteren Burschen wollten die Modlich durchpeitschen u. je größer die Liab um so heftiger die Hieb. Natürlich gab es gefärbte Eier, Schaiblich, Tennkuchen, Zuckerlammla u. andere gute Sachen für die Kinder. Die wurden dann in dem mitgebrachten Tuch oder Körbchen verstaut, dann ging es weiter zum nächsten Haus, dort gab es einen anderen Spruch: “Tion de Huiner fleißig gockern, muaß der Bauer fleißig ockern, tion de Huiner fleißig legn, warn mar g´farbte Oier kregn!”
Wenn die Germanische Göttin Ostara über das Land fliegt, hinterlässt sie überall die Eier eines neuen Lebens und ihr Fruchtbarkeitstier, den Hasen, woher der Brauch der Eiersuche und der Glaube an den Osterhasen rührt.
Das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit wird mit den bunten Farben des Frühlings geschmückt.
Vereinzelt wurden auch Eier bemalt u. zum Aufhängen mit Bändern u. Federn geschmückt
und mit einem dieser bemalten Ostereier mit Blüte u. Palmkätzchen wünsche ich ein
fröhliches Osterfest und ein paar gefärbte Eier wird es sicher auch geben!
Bericht Mai 2014 !
Vorsicht bei Spaziergängen im Wald: "Die Bäume schlagen aus!"
DAMALS in ABTSDORF !
Bauernregel:
Die Kartoffel spricht:
Legst du mich im März -
legst du mich im April -
legst du mich aber im Mai -
Heute wie damals gab es bei den Schulen immer wieder Probleme, heute geht es eher darum wo kann man eine bessere Schule finden.
Damals besonders in der Zeit ab 1918 war von den Tschechen eine deutsche Klasse nur dann zu verkleinern bzw. zu teilen, wenn die Kinderzahl 65 überschritt. Dies erfolgte gemäß dem Gesetz für Minderheiten, damit konnte man bereits bei nur kleiner Kinderanzahl eine eigene Klasse gründen. Dies war aber eher für die tschechische Minderheit in deutschen Dörfern gedacht und half damals nur den Tschechen. Wenn auch nur ein paar tschechische Kinder in einem deutschen Dorf wohnten, so musste eine extra Klasse für diese tschechischen Kinder errichtet werden.
In Abtsdorf war dies nicht der Fall, da gab es das umgekehrte Problem, es waren immer zwei Klassen pro Jahrgang vorhanden, aber es konnte passieren. Dass die beiden Klassen zusammen nur 66 Kinder waren, aber bei 65 Kinder mussten die Klassen zusammen gelegt werden und eine Lehrerstelle musste wegfallen. Dies wäre auch 1928 u. 1930 so erforderlich gewesen. Aber damit diese Zusammenlegung umgangen werden konnte, gab es auch Überlegungen ob man einen oder zwei Schüler einfach sitzen lassen sollte oder auch trotz schlechter Noten aufsteigen lassen sollte.
Da dies aber nicht sehr gerecht war, gab es ein paar schlaue Abtsdorfer Bürger mit einer sehr guten Idee. Man erkundigte sich zuerst, welche Familie als Pflegefamilie noch ein / zwei Kinder in Kost u. Logis nehmen konnten, dann suchte man in den umliegenden Dörfern Klassen welche schon fast zu viele Kinder hatten, aber eine Aussicht auf Teilung nicht zu erwarten war und fragte die Schüler u. Eltern, ob eines oder mehrere Kinder bereit wären in Abtsdorf bei einer Pflegefamilie zu wohnen u. in Abtsdorf zur Schule zu gehen. Zumeist waren es arme Häuslerfamilien, welche gerne einen Esser weniger ertragen konnten und damit eine Hilfe erhielten um Geld zu sparen, aber auch ihrem Kind in einer kleineren Klasse eine bessere schulische Versorgung zu ermöglichen.
So kamen immer zwei / drei Schüler zusammen u. man konnte die beiden deutschen Klassen und dessen Lehrer durch diese “Leihkinder” weiter erhalten.
Die erste Schule in Abtsdorf gab es vermutlich schon 1585 denn dort findet man im Gemeindebuch einen Eintrag dass mit dem Schulmeister eine Einigkeit erreicht worden sei.
Dies läßt vermuten, dass die Gründung der Schule von den, seit 1421 in Leitomischl herrschenden Ultraquisten (Hussiten) eingerichtet worden ist. Weil diese großen Wert darauf legten, dass die Bibel gelesen werden konnte. Die Kirche war von 1421 bis 1624 ultraquistisch u. die Schule war bis 1869 von der Kirche abhängig.
Erst mit dem Erlaß des “Reichs-
Die 8 jährige Schulpflicht eingeführt u. die Schule zum Fundament der Bildung erklärt.
Die Abtsdorfer “neue” Schule wurde 1884 eröffnet u. es waren in fünf Klassen 339 Kinder.
Davon jeweils zwei Klassen des gleichen Jahrganges. Damit lag der Durchschnitt bei 34 Kinder pro Klasse, heute rechnet man mit 25 -
Nachfolgend die Volksschule -
Das nebenstehende Bild der
Volksschule ist das richtige!
In der Schönhengster Heimat
wurde irrtümlich der Pfarrhof
abgebildet. Wird in der Folge-
Zeitschrift erst im August
berichtigt. Sorry!
Notiz:
begann die Besetzung
des Schönhengstgaues
durch die russische
Armee.
Bericht Juni 2014 !
Allen Lesern ein frohes Pfingsfest !
DAMALS in ABTSDORF !
Bauernregel:
Wer an Medardus (08.06.) anbaut, hat viel Flachs u. Kraut !
Wurden die Dörrhütten nicht nur zum Obst trocknen verwendet!
Sondern auch zum trocknen von Flachs!
In der Abtsdorfer Gegend wurde das Getreide manches mal nicht ganz reif, weil es sehr rasch wieder kalt u. Winter wurde, deshalb begann man schon sehr früh mit der Kultivierung von Flachspflanzen. Die Verarbeitung war schon bald ein wichtiger bäuerlicher Nebenerwerb geworden, besonders wenn die Getreideernte wieder gering war.
Der nur Vormittags blau blühende Flachs wurde im Herbst gerauft ( das heißt mit den Wurzeln aus der Erde gezogen -
Dann wurde der Flachs wieder aufs Feld gebracht zur sogenannten Vor-
Gegen Ende des 18 Jhdt. und zu Beginn des 19. Jhdt. kam immer mehr billiger Flachs aus Russland und später die feinere Baumwolle, damit wurde die Arbeit mit Flachs immer weniger und durch die dann ausreichend vorhandene Baumwolle musste die Flachsverarbeitung sodann eingestellt werden.
Bei folgenden Bauerhöfen soll es Dörrhütten gegeben haben: Nr. 57 Zeitbauer, Nr. 95 Brünnermarie,
Nr. 132 Schneiderbauer, Nr. 147 Hablabauer, Nr. 202 Birkenkramer.
Die hier abgebildete Dörrhütte wurde ca 1895 vom ersten Hobbyfotografen in Abtsdorf : Mathes Leschinger angefertigt -
nach oben Seitenanfang
Bericht Juli 2014 !
Allen Lesern einen erholsamen Urlaub!
DAMALS in ABTSDORF !
Bauernregel:
Sind die Hundstage (23.07.-
so wird´s bestimmt ein gutes Jahr.
gab es auch viermal im Jahr -
Der Markttag war wie von Maria Theresia genehmigt, immer ein Donnerstag. Den Schulweg nahmen an diesen Tagen die Kinder über die Dorfstraße, denn es gab ja so viel zu sehen.
Der Vormittag in der Schule war doppelt so lang u. die Lehrer hatten vermutlich alle Hände zu tun.
Der Nachmittagsunterricht fiel aus. Und nach der Schule gingen auch die Gratzler Kinder Richtung Oberort.
Die Kinder bekamen für den Jahrmarkt nur ein paar Heller, also galt es gut zu überlegen was gekauft werden soll. Die Marktstände waren beiderseits der Dorfstraße u. jede Warengruppe hatte ihren festen Standplatz. Die Stände begannen etwas unterhalb der Jarosch-
Vor dem Erbgericht standen die Schuhmacher, da gab es schwere Männerstiefel u. feine Damenschuhe aus Cheviotleder, die bis hoch in die Wade hinein geschnürt werden mussten. Wer Sonderwünsche hatte, ließ sich seine Schuhe anmessen.
In der Gasse zum Hübl-
Genau auf der Judenbrücke war ein Stand mit Orangen -
Natürlich gab es auch Tuche, bedruckte Stoffe, ganze Ballen Leinen u. auch Seide. Etwas weiter stand das Zelt vom Bäcker Striegel, daneben das vom Zuckerbäcker Tuisl aus Ketzelsdorf, da gab es je nach Jahreszeit auch Lebkuchen mit bunten Glanzbildern, Nikolaus, Puppen, Engel od. Osterhasen. Auch Herzen mit buntem Zuckerguß.
Gegenüber war der Klempner mit seinen Waren, Waschzuber, Wäscheeimer, grobe u. feine Siebe Trichter, Töpfe,usw. Alles glänzte in der Sonne, die Töpfe waren zumeist aus Weißblech, oder verzinktem Eisenblech. Man konnte sich hier eine komplette Küchenausstattung zusammen bestellen.
Auch Keramiktöpfe waren ausgebreitet auf Stroh, od. standen auf der Erde. Die Verkäufer übertönten das Gemurmel der Kaufinteressenten.
Auch die Gaststätten waren voll -
Spät Nachmittags flaute das Treiben dann ab u. voll bepackt mit den erworbenen Schätzen machten sich die Leute auf den Heimweg. Man hatte Bekannte u. Verwandte getroffen, viel geschmodert u. sich das Neueste erzählt. Auch Kaufinteressenten aus weiter entfernen Orten, waren da und trugen Ihre Pakete zum Bahnhof um mit dem Zug um 18:30h wieder nach Hause zu fahren.
Für uns Kinder war dies jedesmal ein erlebnisreicher Tag.
Nebenstehend: Skizze des Bahnhofgebäudes ca 1936
Im August: am 14.08.1908 verstarb der Landmannminister Franz Peschka in Wien -
geb. 1856 in Abtsdorf.
Sein Denkmal wurde am 20. Juli 1913 -
Nebenstehend: Denkmal des k.k. Ministers Peschka!
An der rechten Bildseite ist die Volksschule zu sehen.
Bericht August 2014 !
BAUERNREGEL:
im Ernting, der Lenzl ( 10.08.) der salzt,
der Barthl (24.08.) aber, der schmalzt die Kartoffeln !
DAMALS in ABTSDORF !
Franz Peschka 1. Bauernminister, wurde am 14.08.1856 geb.
Heimattreffen im September in Neumarkt /Obpf. !
Für den September haben wir auf vielfachen Wunsch nochmals ein Treffen in Neumarkt eingeplant:
Dieses mal treffen sich die Abtsdorfer, Überdörfler, Körber, Riebniger u. gerne auch andere Schönhengster im Gasthof Fleischmann Sportheimstraße 8 in 92318 Neumarkt in der Oberpfalz Ortsteil Polling. Zimmerreservierungen bitte telefonisch vorbestellen. Tel. 09181 -
Samstag ab 16:00h Zusammenkunft im Gastraum, Besprechungen, Schmodern usw. Sonntag ab 10:45h nach der Messe kleine Begrüßung, 12:00h Mittagessen, 13:30 h kleine Bilderschau, 15:00h Kaffee u. Kuchen -
Termin: Sa. 27. und Sonntag 28. September
Bericht September 2014 !
Bauernregel:
gibt´s im Scheiding zu St. Ägid (01.09.) klaren Sonnenschein -
DAMALS in ABTSDORF !
gab es auch “Das Abtsdorfer Stummfilm-
Maßgebend beteiligt jedoch war daran der Lehrer Rudolf Schmeiser, der auch für die kulturelle Betreuung verantwortlich zeichnete.
Für die Verwirklichung des Projektes im Jahre 1922 waren bedeutende technische und bauliche Maßnahmen nötig, denn Abtsdorf hatte ja noch keinen elektrischen Strom. Als Vorführraum kam ja nur der Klaschka-
Im Hof des Wirtshauses, gegenüber der Einfahrt, wurde ein gemauerter Raum geschaffen, für einen Benzinmotor mit Generator. Die strengen Brandschutzvorschriften verlangten einen gesonderten, Raum für die Vorführmaschine. Er befand sich im Treppenaufgang zum Obergeschoß. Drei Lucken zum Saal wurden durchgebrochen, der Notausgang für den Filmoperateur ging direkt ins Freie in den Hof über eine Eisentür und eine Eisenleiter.
Während der Umbauarbeiten und der Elektroinstallation besuchte der Antel Rudolf, das Mädchen für Alles, einen Fachlehrgang und legte die vorgeschriebene Prüfung ab, natürlich wurden im Rahmen der Umbauarbeiten auch das Gasthaus und die Bühne mit elektr. Beleuchtung versehen.
Für die teuren Sperrsitze wurden -
Die Stühle standen auf einem mehrstufigen Holzpodest, das man für Tanzveranstaltungen wieder entfernen konnte.
Die Programmauswahl lag in den Händen von Lehrer Schmeiser. Er sorgte, grundsätzlich für ein kulturell gutes Programm. Die Vorführungen erfolgten stets nach einem gleichen Schema.
Nach einigen wenigen, bescheidenen Lichtreklamen kam ein meist einaktiger Kulturfilm. Daran schloß sich der längere Hauptfilm und zu guter Letzt ein 1 -
Jedenfalls liefen damals die Filme “Quo Vadis” der zweiteilige “Nibelungenfilm“ und viele Kurzfilme von und mit “Charlie Chaplin”
Der aufkommende Tonfilm machte dann auch diesem Kino den Garaus. Die Besucherzahlen gingen zurück und sanft und leise schlief die, für die damalige Zeit doch sehr bedeutende Kultureinrichtung, wieder ein -
Oder sollte doch der Killer-
Der seit 1906 tätige “deutsche Kulturverband” war eine kulturelle Einrichtung welche für die gesamte Umgebung immer wieder Theatervorstellungen gab. Diese Theatervorführungen gab es schon vor dem Kinobetrieb und auch verstärkt noch nach der Einstellung der Kinovorführungen. Dies endete dann leider auch -
Nachfolgendes Bild zeigt die Schauspieler 1931 nach der 25 jährigen Jubiläumsvorstellung.
(Eventuell erkennt noch jemand seine Großeltern ?)
Bericht Oktober 2014 !
BAUERNREGEL:
nach St. Gall (16.10.) bleibt die Kuh im Stall.
DAMALS in ABTSDORF !
gab es auch eine Feuerwehr.
Abtsdorf hatte schon sehr früh bescheidene Feuerschutzeinrichtungen -
Von 1841 bis 1945 brannten insgesamt ca 70 Häuser nieder, neun davon zwei mal, 27 wurden nicht wieder aufgebaut u. verbleiben als Brandstelle zurück.
Um besser gerüstet zu sein, wurden in vielen Gemeinden freiwillige Feuerwehren gegründet, in Abtsdorf fand diese Versammlung am 25.04.1879 statt. Als erster Feuerwehrhauptmann wurde wurde der Erbrichter Franz Peschka gewählt. Am 26. Sept. 1880 fand das erste Fest der Fahnenweihe statt.
Frau Adele Pam hatte eine sehr schöne u. aufwendig gestaltete Vereinsfahne gestiftet. Auf der einen Seite war in Gold gestickt: “Freiwillige Feuerwehr Abtsdorf” Auf der anderen Seite: “Gestiftet von Adele Pam, London.” Fahnenpatin wurde Theresia Peschka. An dieser Fahnenweihe nahmen über 500 Feuerwehrmänner mit 7 Musikkapellen teil.
Bereits 1880 wurde die erste Handbetätigte Spritze u. 1893 die zweite für den Unterort angeschafft. Auf Initiative der Abtsdorfer Feuerwehr wurden alle Feuerwehren des Bezirkes unter dem Feuerwehrverband Leitomischl zusammen geschlossen. Es wurde ein drittes Spritzenhaus errichtet u. am 04. Juni 1904 gab es ein großes 25. Jähriges Gründungsfest.
Erst 1922 wurde die Handspritze im Spritzenhaus 1 neben der Schule, durch eine Motorspritze ergänzt. Eine zweite wurde dann 1929 für das Spritzenhaus 2 im Unterort bei der Johanniskapelle angeschafft.
1929 wurde wieder eine große Feier veranstaltet: Das 50 jährige Gründungsfest. Die Feuerwehr hatte ca 130 ausübende Mitglieder und eine Reihe Fördermitglieder. 1924 wurde eine Musikkapelle angegliedert. Damit gab es kaum noch Großbrände und für die Ausbildung zum Feuerwehrmann waren in den Jahren ab 1879 tätig: Franz Peschka, Franz Stindl, Franz Woletz, Florian Demel, Adolf Demel u. zuletzt Wenzel Stangler.
Zu dieser Ausbildung in Abtsdorf gab es sogar eine “Jungen-
Allerdings nur in den Jahren 1923 bis 1926.
möglicherweise erkennen einige von den Lesern noch Ihren Vater / Opa ??
Bericht November 2014 !
DAMALS in ABTSDORF !
der Titel des Heimatbuches Abtsdorf
stammt von Herrn Karl Mittner.
Herr Karl Mittner verstarb am † 14. September 2014 †
Er wurde am 02.02.1916 in Abtsdorf geboren. Seine Eltern waren Rudolf und Christine Mittner, geb. Leschinger, Tochter des Schuhmachermeisters. Er hatte einen Bruder Rudolf, geb. 1914, der leider im Krieg gefallen ist. Er besuchte die Bürgerschule und erlernte das Elektrohandwerk, erweiterte seine Kenntnisse zum Elektotechniker u. Elektroingenieur. Während der Schulzeit war er Ministrant und war deshalb bei der Einweihungsfeier des Kriegerdenkmals 1925 mit Konsistorialrat u. Pfarrer Josef Kubik vor dem Gemeindeamt dabei. Siehe auch entsprechendes Foto im Buch "Damals in Abtsdorf". (dieses Kriegerdenkmal gibt es nicht mehr).
Herr Mittner wurde dann 1938 zum Kriegsdienst eingezogen und brachte es in sieben Jahren bis zum Hauptmann. 1941 heiratete er Hermine Markl aus Abtsdorf und 1942 kam die Tochter Sieglinde in Zwittau auf die Welt, 1944 Sohn Dieter. 1945 wurde die Familie, wie alle Deutschen, vertrieben und mussten Abtsdorf verlassen. Sohn Dieter starb leider während der Vertreibung 1945.
Er war danach einige Jahre in Latschau in Vorarlberg/Österreich beim Großkraftwerksbau beschäftigt, als Verfahrens-
1955 kam Sohn Gerhard in San Sebastian/Spanien auf die Welt und verstarb 1996 mit 41 Jahren im Jahr 1956 kam Karl Mittner mit seiner Familie wieder zurück in die BRD und zwar nach Bad Schwartau.
Dort war er als Betriebsleiter bei den Schwartauer Werken tätig. Nach drei Jahren zog die Familie wieder um, dieses Mal nach Hamburg.
Er bekam bei der Firma Beiersdorf eine Stelle als Betriebsleiter. Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung. 1977 heiratete er zum zweiten Mal, Frau Edith Kückelhaus, die 2008 verstarb. Er war Mitglied von Fachausschüssen im VDI und in der Industrie-
Bereits nach Kriegsende sammelte Herr Karl Mittner alle Daten und auch die Adressen der Vertriebenen und führte die Arbeiten über die Geschichte Abtsdorfs von 1250 bis 1925 seiner Vorgänger, Oberlehrer Alfred Geisler, Max Peschka, Oberlehrer Rudolf Schmeiser und Dr. Leopold Köhler, fort und so entstand mit viel Zeitaufwand in drei Jahren sein erstes Buch "Damals in Abtsdorf" im Jahr1970 im Eigenverlag.
Für sein zweites Buch hatte er dann auch einige Helfer wie Rudi Petschak, Demel Leopold, Linhard Herbert, Schneider Erhard, Demel Hans, Demel Ernst, Ripka Hans u. weitere. Das Buch “700 Jahre Abtsdorf u. Umgebung” erschien im Jahr 1984.
Es gibt von ihm auch mehrere Kurzberichte u. Abhandlungen, z.B. “Die Teiche in Abtsdorf”, “100 Jahre Spar-
Aber auch weitere kleinere Anekdoten finden sich in der "Schönhengster Heimat".
Des weiteren war er maßgeblich am Bau des Modells der “Marktgemeinde Abtsdorf” in der Heimatstube in Neumarkt / Obpf., und auch mit einigen Sammlungsstücken aus der Heimat, beteiligt. Seine Dokumentationen über Abtsdorf und dessen Bewohner, besonders der Aufbau der Kartei der vertriebenen Familien und deren Angehörigen, wurde durch die Unterstützung von Hans Ripka u. Rudi Petschak ermöglicht.
Er selbst schrieb in seinem Buch "700 Jahre Abtsdorf und Umgebung", dass dieses vermutlich die letzte Dokumentation von deutschen Landsleuten über die Marktgemeinde Abstdorf sein würde. Das alte Abtsdorf gibt es nicht mehr, die meisten deutschen Bauernhöfe sind verfallen oder abgerissen, die meisten Bildlich, Kreuze, Säulen,usw. sind verschwunden, es gibt nur noch Weniges, was heute an die deutsche Bevölkerung erinnert.
In den letzten Jahren verschlechterte sich leider der Gesundheitszustand von Herrn Mittner so sehr, dass er im Oktober 2013 in eine Residenz umziehen musste, da er auf ständige Hilfe angewiesen war. So war es für ihn eine Erlösung, dass er am Sonntag, dem 14. September 2014, im Alter von 98 Jahren entschlafen durfte. Wir danken unserem Landsmann für seine Verdienste um die Heimat und werden ihn nicht vergessen.
Die Bildbeilage zeigt Ing. Karl Mittner 1969 in der Kirche von Abtsdorf vor dem Seitenaltar. Teile dieser Dokumentationen / Buchbestellungen usw. finden Sie auch unter www.Abtsdorf.eu/
Das Bild zeigt Herrn Karl Mittner vor dem Altar in Abtsdorf.
Dazu passend und zu Allerheiligen oder Allerseelen:
ein Gedicht von Fritz Felzmann .
Vater von Frau Ilse Tielsch -
Einmal im Jahr zum stillen Allerseelen,
löst sich der Toten Wesen, Sinn und Wort,
sie heben an, aus Gräbern zu erzählen,
was überreich geblüht, was jäh verdorrt.
Da steigt empor die bleiche Schar von gestern,
erstarrten Blicks, im fahlen Kerzenlicht,
und Ihre Schatten, der Mütter, Brüder, Schwestern,
gewinnen magisch Rede und Gesicht......
Lass´t uns wie einst zum Kirchof schreiten,
wenn Blatt um Blatt vergilbt im welken Duft,
euch nah zu sein, wie in vergangenen Zeiten,
und beten still, sei´s auch vor fremder Gruft!
Herr Fritz Felzmann war praktischer Arzt in Auspitz bei Brünn. Er schrieb zu seiner Entspannung
einige Gedichte -
Seine einzige Tochter Frau Ilse Tielsch hat die Gabe des Gedichte u. Geschichten schreibens weiter
verfeinert und eine Menge Bücher, Prosa, Romane, Reiseerzählungen usw. veröffentlicht.
Bericht Dezember 2014 !
Es ist kaum zu glauben, aber Weihnachten wird heuer schon wieder am 24. gefeiert, immer noch keine Geschenke und keine Idee, was man schenkt! Ein Schönhengster Jahrbuch, oder das Buch von Karl Mittner: “Damals in Abtsdorf” als CD od. Digital per PDF für die Oma od. Opa, wäre doch ein Vorschlag. Damit wünsche ich allen Abtsdorfern u. allen Sudetendeutschen ein gesegnetes Weihnachtsfest, geruhsame Tage, schöne und interessante Besuche und vor allem Gesundheit.
BAUERNREGEL:
Gibt´s Anfang Dezember Kälte und Schnee, gibt´s Gerste u. Korn auf jeder Höh´.
Heimattreffen war Ende September in Neumarkt /Obpf. !
dieses Mal traf man sich im Gasthof Fleischmann im Ortsteil Pölling. In diesem Gasthof waren schon immer manche Abtsdorfer zu Übernachtungen gewesen, und auch sonstige sudetendeutsche Besucher, während der Heimattreffen, aber auch zur “Sommerfrische” und viele Jahre lang gern gesehene Gäste. Auch diese Tradition wird aus Altersgründen auslaufen.
Zum Heimattreffen waren wie vermutet und erwartet leider wieder erheblich weniger Besucher, es gab sieben Absagen und vier von den gemeldeten Teilnehmern kamen einfach nicht.
Deshalb waren insgesamt nur sechs Abtsdorfer u. mit Anhang neun Riebniger anwesend.
Am Beginn zur Vorführung der Bilder waren es überhaupt nur fünf Personen, es gab ein paar Nachzügler, gegen Mittag und Nachmittags kamen noch ein paar Riebniger hinzu, so dass es im Endeffekt doch noch als gelungenes Treffen mit mir und Frau Henseler als Gast, also mit insgesamt 17 Teilnehmern, gesehen werden kann. Besonders erfreut war eine Frau aus Riebnig, welche nach sieben Jahren wieder die Erbgerichtstochter aus Riebnig treffen konnte.
Am Nachmittag gab es weitere neue Bilder aus der Jetztzeit von Frau J.Demel aus 2013 u. einige Luftaufnahmen mittels Drachenflug von Herrn Petr Sacha direkt aus Abtsdorf 2014.
Dazu gab es auch kontroverse Diskussionen, weil ja wegen der zwischenzeitlich doch erfolgten Neubauten, einiges aus der alten Zeit nun abgerissen ist, aber auch durch einige Renovierungen, durch Zu-
So konnten
Alle Teilnehmer des Heimattreffens einschließlich Gast, wurden auch im Bild fixiert, wie in der SHHZ abgedruck zu sehen. ( folgt 2015 )
Aber wie bereits im vergangenen Jahr mitgeteilt ist es infolge zu wenig Teilnehmer nun in 2014 das Abschluss-
Das heißt, bei diesem Besuch bedankten sich die Heimatfreunde für die nun seit 20 Jahren auch für die Heimatstube zuständige
Danach endete das Treffen mit Kaffee u. Kuchen, gegen 16:45h! Im kommenden Jahr voraussichtlich im April / Mai wird es in München im grünen Baum wieder ein Treffen geben.
Damals in ABTSDORF !
Eine kleine Anekdote über zwei damalige Streiche welche die früheren Ministranten nun erzählten.
Möglicherweise erinnert sich noch jemand, wenn Sie/Er damals dabei war, denn die damaligen Ministranten waren ja nicht nur folgsame Ministranten, sondern wie alle Knaben auch Lausbuben.
Deshalb hatten sie am Abend zuvor einige Maikäfer eingefangen und am Sonntag zur Zeit der Messe mit Marmeladegläsern mit in die Kirche gebracht. Just zur Zeit des Hochamtes und der Wandlung wurden diese dann vom oberen Balkon, wo normalerweise nur der Männerchor hinauf durfte, auf die andächtigen Kirchenbesucher losgelassen. Weil die Maikäfer über Nacht doch schon etwas müde waren, gab es kaum großes Geschrei, aber doch einige Leute welche während der Messe dann wild um sich schlugen um das Getier wieder los zu werden.
Weil es einmal so schön u. gut klappte, es auch keine Strafe dafür gab, wurde diese Zeremonie gleich am nächsten Sonntag wiederholt, da waren dann die Maikäfer auch flotter unterwegs, es gab auch mehr Unruhe während der Messe, weil auch wesentlich mehr Käfer freigelassen wurden.
Aber die Strafe folgte dann sogleich, die Ministranten mussten sich ab sofort ständig in der Sakristei aufhalten, einige zusätzliche Arbeiten verrichten und ein paar Vater Unser extra beten, das wäre alles nicht so drastisch gewesen, aber am schlimmsten war die öffentliche Verlautbarung in der Kirche während der Predigt, wer die Verursacher dieses Maikäferfluges waren. Die Beschuldigten mussten dazu die ganze Zeit auf den Stufen vor dem Alter knien und sich diese Predigt anhören.
Die Kirchenbesucher nahmen es eher gelassen hin und so wurde der Vorfall bald wieder vergessen. Der Alltag zog wieder ein und die Ministranten verrichteten wie immer ihre Arbeiten in der Kirche.
Hinweis:
einige der angegebenen Bilder werden demnächst nachgereicht JE.