Berichte 2014 - Abtsdorf-eu Abtsdorf bei Zwittau - Opatov

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Berichte 2014

Berichte

Nachfolgend  ersehen  Sie  unsere  Berichte,
wie  diese  in  der  Schönhengster  Heimatzeitung
jeden  Monat  erscheinen bzw.  erschienen  sind !

wir beginnen  auch  2014  wie üblich  
mit dem  1. Monat  Januar  usw.!

Bericht  Januar  2014  !


Allen Lesern ein glückliches,
gesundes u. erfolgreiches neues Jahr!


DAMALS in ABTSDORF !



Bauernregel:    “ Das Winterfutter ist die Sommerbutter”   
  (Das heiß, wer im Winter schlecht füttert, erwirtschaftet  auch im Sommer wenig von seinen Tieren.)

Dazu passt   
Die “übrigen Frässer”!

Zur Kirmes, meist Ende Oktober oder  im Anfang Nov. ( Allerheiligenkirtag)  wenn die meiste Feldarbeit vorbei war,    wurden von den Bauern  auch die “übrigen Frässer “ verkauft,  das sind die Tiere welche man nicht über den Winter mit füttern wollte, oder konnte.  Oder weil man sie nicht mehr brauchte und sie im Stall nur rumstanden  und keinen oder kaum mehr einen  Nutzen brachten.    Das waren  z.Bsp. einschichtige (einzelne)  Pferde,   alte Ochsen,  Zugkühe,  Ziegen welche kaum mehr Milch gaben,  usw.  gewesen.   
Der  Anton  rechnete aber noch andere dazu, er war  ein fast übrig gebliebener Junggeselle und   auf der Kirmes gab es hübsche Mädchen und es wurden danach  auch so manche Ehen  geschlossen.  Also wurde er gefragt ob er heute  auf Brautschau sei und bald heiraten täte?  Seine Antwort war für Ihn als  Bauer ganz normal,  er meinte:   “Jetzt auf den Herbst doch nicht, im Frühjahr werde ich heiraten,   ich werde mir doch  nicht für den Winter einen “übrigen Frässer” antun.”   Aber es wurde im Folgejahr dann doch der August 1870 als er seine Clara ehelichte.
(Nach A.Ille)
Möglicherweise ging ja der Anton  über diese Brücke allein  nach Hause.
(Wer sagt mir, welche Brücke es ist?  kennt jemand die Personen? .)       Das Haus ganz links ist Schmidt Nr. 165   Mitte: Langer Nr. 166 u. rechts Schmidt Nr. 340 .

Bildbeilage;   Abtsdorf   1936!




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Bericht  Februar   2014  !

Bauernregel:    

im Hornung an Sankt Dorothee,  bringt´s den meisten Schnee !   
(das war am 06.02. - ob diese Bauerregel stimmt, kann nun jeder nachprüfen!)

Zumindest jetzt in 2014  stimmt  diese   Regel sicher nicht - es gab keinen  Schnee!



DAMALS in ABTSDORF !


Februar ist der Narrenmond, der alle verhöhnt und niemand verschont,
er reicht uns gerne ein volles Glas und treibt mit uns so manchen Spaß.
In diesem Sinne wünsche ich  einen gelungenen farbenfrohen Fasching !





Bericht  März  2014  !

Bauernregel:    

im Lenzing am 09.03.:  Wenn d´Franziska greit, long darnouch d´Sunn net scheit!
Ist´s am Josephitag (19.03.) hell u. klar, folgt ein fruchtbares Jahr.

DAMALS in ABTSDORF !


Vor 100 Jahren !   Im Jahre 1914 war der Erbgerichtsbesitzer Rudolf Peschka als neunter   Bürgermeister in Abtsdorf tätig.   Er musste   Ende Juli als Reserve-Leutnant zum 42. Infanterieregiment einrücken und war bei  der bekannten  Schlacht an der Kolubara in Serbien beteiligt.  
Am 5. November 1914 wurde mit einer neuen Offensive, die  serbische Armee bis nach Valjevo und an den Fluss Kolubara zurückgedrängt.  Am 15.11. wurde Valjevo und am 2.Dez.  Belgrad eingenommen.  Es wurde bereits über einen Waffenstillstand debattiert.  Dies nützte dem  Kompanie-kommandant Rudolf Peschka nichts mehr,  er fiel bereits am 26.11.1914 bei  Konatika an  diesem Flusse Kolubara.   Er wurde überführt und  mit militärischen Ehrungen am 06.12.1914 in der Familiengruft in Abtsdorf  beigesetzt.


Zu dieser Kriegszeit 1914 - 1918 war  Johann Demel aus Nr. 168 stellvertretender  Bürgermeister.
Im  Krieg waren 446 Männer aus   Abtsdorf  beteiligt, 95 davon mussten als   Soldaten ihr Leben lassen.

Das Denkmal zur Erinnerung  wurde  sodann 1925 erbaut u. eingeweiht.   

Der Pfarrer war Konsistorialrat Josef   Kubik,   der Pater Anton Küller aus Überdörfel,
der Ministrant ganz links ist Karl Mittner - Autor der Bücher von Abtsdorf.
Zweiter Ministrant ist Adolf Demel.    

Ob das Denkmal  noch existiert ?  Wer weiß es?   


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Und das bunte  Faschingtreiben
vor ca  100  Jahren  ca 1914

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Bericht  April   2014  !


Allen Lesern ein  fröhliches  Osterfest !

DAMALS in ABTSDORF !


Bauernregel:

wenn im Ostermond  der Justin ( am 14.04.)  donnert und blitzt,
wird beim Kornschnitt gelacht und geschwitzt.

Der Begriff „Ostern” soll ja von der Frühlingsgöttin Ostara bzw. tatsächlich von der Himmels-richtung Osten hergeleitet sein.   Ostara, das zunehmende Äquinoktium (Frühlings-Tag- und Nachtgleiche), bezeichnet meteorologisch den Frühlingsanfang und ist traditionell die Mitte des Frühlings, der Tag der Ausgeglichenheit zwischen Licht und Dunkelheit, wenn der Frühling die Umwelt mit einem wiederbelebendem Wachstum erwachen lässt.

Der heidnische Hintergrund ist folgender: Zu diesem Fest steht der Kampf zwischen Winter und Sommer, zwischen Hell und Dunkel im Mittelpunkt, den die Sonne schließlich im weiteren Jahresverlauf gewinnt. Die Sonne ist herangewachsen, der dunkle Winter hat verloren und muss nun seine Macht abgeben.



Mit nun jedem weiteren Tag nimmt die Kraft der Sonne zu, bis sie sich zu Beltane (um den 30. April) mit der Erde vereint, um neues Leben zu schaffen. Es ist die Zeit des Flirts, des Liebäugelns, Neues wächst zusammen. Es ist ein Fest des Anfangs, des Aufbruchs, des Beginnens, des Morgens.
Für die Germanen war Ostara die germanische Göttin des strahlenden Lichts und des wieder-kehrenden Frühlings, der Erneuerung, des beginnenden Lebens, des Neuanfangs. Und der fruchtbaren Liebe.
Es gab auch einige   Osterbräuche:  Schon in der Nacht zum Palmsonntag hatten die Burschen vor dem Kammerfenster der Liebsten einen  Pflock in die Erde geschlagen, je größer die Liebe um so fester / tiefer war der Pflock in der Erde.  
Die Mädchen versuchten in dann  herauszuziehen oder abzuschneiden.  Wer kennt noch diesen Brauch?
Auch die Palmkätzchen wurden geweiht und während der Sonntagspassion sollen sich der Sage nach die Schatzberge öffnen.  Am Gründonnerstag soll das essen eines Honigbrotes vor Krankheiten schützen.   Von  Gründonnerstag an schwiegen die Glocken es hieß : “sind nach Rom geflogen”! Die Ratscherbuam zogen durch den Ort u.  riefen: “wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muaß.”    Dieser Brauch ist auch heute noch in Niederösterreich sehr weit verbreitet!
Aus dem Bach wurde Osterwasser geholt und in der Kirche geweiht, man wusch sich auch damit,  um gesund zu bleiben.  Am Karfreitag war  in der Kirche  das heilige Grab aufstellt und man verrichtete seine Gebete davor.  Am Karsamstag wurden die Reste  des alten hl. Öls verbrannt, Es war das “Judasverbrennen “ und gleichzeitig die Holzweihe der Birkenscheite.   
Die Auferstehungsprozession  fand dann am Nachmittag statt und das ganze Dorf war dabei.
Alle Bauern gingen am Oster-Sonntag auf die Felder und steckten die Kreuzlein aus und  erbaten den  Segen des Himmels für Saat u. gute Ernte.   Auch das Saatreiten als Osterbrauch gab es.

Am Oster-Montag war “Schmeckustern”, die Kinder,  meistens die Buben gingen von Haus zu Haus: “Fröhliche Ustern, mir kumma schmeckustern,   mir bitt´n um a Oi,  und a fünferl dabei!”

Die  älteren Burschen wollten die Modlich durchpeitschen u. je größer die Liab um so heftiger die Hieb.  Natürlich gab es gefärbte Eier,   Schaiblich, Tennkuchen, Zuckerlammla  u. andere gute Sachen für die Kinder.  Die wurden dann in dem mitgebrachten Tuch oder Körbchen verstaut, dann ging es weiter zum nächsten Haus, dort gab es einen anderen Spruch:    “Tion de Huiner fleißig gockern, muaß  der Bauer fleißig ockern,  tion de Huiner fleißig legn, warn mar g´farbte Oier  kregn!”    
Wenn die Germanische Göttin Ostara   über das Land fliegt, hinterlässt sie überall die Eier eines neuen Lebens und ihr Fruchtbarkeitstier, den Hasen, woher der Brauch der Eiersuche und der Glaube an den Osterhasen rührt.
Das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit wird mit den bunten Farben des Frühlings geschmückt.   
Vereinzelt wurden auch Eier bemalt u. zum Aufhängen mit Bändern u.  Federn geschmückt
und mit einem  dieser   bemalten  Ostereier  mit Blüte u. Palmkätzchen  wünsche ich ein  
fröhliches Osterfest und ein paar gefärbte Eier wird es sicher  auch geben!  

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Bericht  Mai    2014  !

Vorsicht bei Spaziergängen im  Wald:     "Die  Bäume schlagen aus!"

DAMALS in ABTSDORF !


Bauernregel:


Die Kartoffel spricht:
Legst du mich im März - treibst du mit mir Scherz,
legst du  mich im April - komme ich wann ich will,
legst du mich aber im Mai - dann komme ich mit Juchei!

Die Schulklassen u.  Leihkinder  !

Heute wie damals gab es bei den Schulen immer wieder  Probleme, heute geht es eher darum wo kann man eine bessere Schule finden.
Damals besonders in der Zeit ab 1918 war von den Tschechen eine deutsche Klasse nur dann zu verkleinern bzw. zu teilen, wenn die Kinderzahl 65 überschritt.  Dies erfolgte gemäß dem Gesetz für Minderheiten,  damit konnte man bereits bei nur kleiner Kinderanzahl eine eigene Klasse gründen.  Dies war aber eher für die tschechische Minderheit in deutschen Dörfern gedacht und half damals nur den  Tschechen.   Wenn auch nur ein paar   tschechische Kinder in einem   deutschen Dorf wohnten,  so musste eine   extra Klasse für diese   tschechischen Kinder errichtet werden.
In Abtsdorf war dies nicht der Fall, da gab es das umgekehrte Problem, es waren immer zwei  Klassen pro Jahrgang  vorhanden, aber es konnte passieren.  Dass die beiden Klassen zusammen nur   66 Kinder waren, aber bei 65 Kinder mussten die Klassen zusammen gelegt werden und eine Lehrerstelle musste wegfallen.   Dies wäre  auch 1928 u. 1930 so erforderlich gewesen.   Aber damit diese   Zusammenlegung umgangen werden konnte, gab es auch Überlegungen ob man einen oder zwei Schüler einfach sitzen lassen sollte oder auch trotz schlechter   Noten aufsteigen lassen sollte.  
Da dies aber nicht sehr gerecht war, gab es  ein paar schlaue  Abtsdorfer Bürger mit einer sehr guten Idee.   Man erkundigte sich zuerst, welche Familie als Pflegefamilie  noch ein / zwei Kinder in   Kost u. Logis nehmen konnten, dann suchte man in den umliegenden Dörfern   Klassen welche  schon fast zu viele Kinder hatten, aber eine Aussicht auf Teilung nicht zu erwarten war  und fragte die Schüler u.  Eltern, ob eines oder mehrere Kinder bereit  wären in Abtsdorf  bei einer   Pflegefamilie zu wohnen u.  in Abtsdorf zur Schule zu gehen.    Zumeist waren es arme Häuslerfamilien, welche gerne  einen  Esser weniger ertragen konnten und   damit eine Hilfe  erhielten um Geld zu sparen, aber auch ihrem Kind in einer   kleineren   Klasse eine bessere schulische Versorgung zu ermöglichen.  
So kamen immer zwei / drei Schüler zusammen u. man konnte die beiden deutschen  Klassen   und dessen Lehrer durch diese “Leihkinder”  weiter erhalten.  
Die erste Schule in Abtsdorf  gab es vermutlich schon 1585 denn dort findet man im Gemeindebuch einen Eintrag dass mit dem Schulmeister eine Einigkeit erreicht worden sei.
Dies läßt vermuten, dass die Gründung der Schule von den,  seit 1421 in Leitomischl  herrschenden  Ultraquisten (Hussiten) eingerichtet worden ist.  Weil diese großen Wert darauf legten, dass die Bibel   gelesen werden konnte.   Die Kirche war von 1421 bis 1624   ultraquistisch u. die Schule war  bis   1869 von der Kirche abhängig.

Erst mit dem Erlaß des “Reichs-Volks-Schulgesetzes” von 1869 wurde die Schule staatlichen Ämtern unterstellt.
Die 8 jährige Schulpflicht eingeführt u. die Schule zum Fundament der Bildung erklärt.
Die Abtsdorfer “neue”  Schule wurde 1884 eröffnet u.  es waren in fünf Klassen 339 Kinder.
Davon jeweils  zwei  Klassen des  gleichen Jahrganges.   Damit  lag  der Durchschnitt bei   34  Kinder pro Klasse, heute rechnet man mit 25 - 28 Kinder pro Klasse.

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Nachfolgend  die Volksschule  - die neue  Volksschule  wurde errichtet 1884

Das nebenstehende  Bild der
Volksschule  ist das richtige!

In der Schönhengster Heimat
wurde  irrtümlich der Pfarrhof
abgebildet.  Wird in der Folge-
Zeitschrift  erst im  August
berichtigt.   Sorry!








Notiz:
Und am 07.Mai 1945
begann die Besetzung
des Schönhengstgaues
durch die russische
Armee.




Bericht  Juni   2014  !


Allen Lesern ein  frohes  Pfingsfest !

DAMALS in ABTSDORF !


Bauernregel:

Wer an Medardus (08.06.) anbaut, hat viel Flachs u. Kraut !


Wurden die Dörrhütten nicht nur zum Obst trocknen verwendet!
Sondern auch zum trocknen von Flachs!
In der Abtsdorfer Gegend wurde das Getreide manches mal nicht ganz reif, weil es sehr rasch wieder kalt u. Winter  wurde, deshalb begann man schon sehr früh mit der Kultivierung von Flachspflanzen.  Die Verarbeitung war schon bald ein wichtiger bäuerlicher Nebenerwerb geworden, besonders wenn die Getreideernte wieder gering war.
Der nur Vormittags blau blühende   Flachs wurde im Herbst gerauft ( das heißt mit den Wurzeln aus der Erde gezogen - um jede Faser zu nutzen.)  Im Haus oder Scheune folgte das riffeln ( entsamen) auf dem Riffelbock - dies war ein Holzbock mit aufgesetzten Eisenstiften.  Der Flachs wurde in Bündeln über diese Riffeln gezogen und die Samen fielen dabei zu Boden.
Dann wurde der Flachs wieder  aufs Feld gebracht zur sogenannten Vor- Tau- oder Schneeröste ausgebreitet,   das heißt er wurde so weit möglich von der Sonne  getrocknet. Danach brachte man den Flachs in die Dörrhütten und in der Hitze dieser Dörrhütten wurde die hölzerne  Hülle der Flachspflanze dürr und spröde.  Zum   entfernen dieser harten Hülle gab es eine Breche - die bestand  meistens aus einem unteren Holz mit breiter Nut u. einem etwas dünnerem   oberen Holz welches leicht in diese Nut hinein passte, das hintere Ende war mit einem Stift od. Holznagel als Gelenk ausgebildet u. vorne war der Griff.  Der Flachs lag quer über des untere Holz u.  wurde durch das obere durch herabdrücken gebrochen.  Danach wurden die Flachsbüschel mit den noch anhaftenden  gebrochenen kleinen harten Hüllen weiter auf einer Holzkladde   geschlagen, bis alles harte entfernt  war.  Erst dann konnte man die einzelnen  Fasern durch das Hecheln - auf dem Riffelbock mehrfach  darüber gezogen -  verwendbar machen. In den Wintermonaten wurde dann die Flachsfaser mit dem Spinnrad zu Garn verarbeitet u.  in den  Webereien zu Gewebe u. Tuch.
Gegen Ende des 18 Jhdt.  und zu  Beginn des 19. Jhdt.  kam immer mehr billiger Flachs aus Russland  und später   die feinere  Baumwolle,   damit wurde die Arbeit mit  Flachs immer weniger  und durch   die dann ausreichend  vorhandene  Baumwolle musste die Flachsverarbeitung sodann eingestellt werden.
Bei folgenden Bauerhöfen soll es Dörrhütten gegeben haben: Nr. 57 Zeitbauer, Nr. 95 Brünnermarie,
Nr. 132 Schneiderbauer, Nr. 147 Hablabauer, Nr. 202 Birkenkramer.  
Die hier abgebildete Dörrhütte wurde ca 1895 vom ersten Hobbyfotografen in Abtsdorf : Mathes Leschinger angefertigt - leider ist nicht bekannt zu welchem Bauern diese   Dörrhütte  gehörte.



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Bericht  Juli   2014  !


Allen Lesern einen erholsamen  Urlaub!

DAMALS in ABTSDORF !


Bauernregel:

Sind die Hundstage (23.07.-23.08)  hell u. klar,
so wird´s bestimmt ein gutes Jahr.
Hinweis:  Am 05.08. ist Tag der Heimat.

gab es auch viermal im Jahr - einen Jahrmarkt!
(Ein -gekürzter- Bericht von Erhard Schneider-Oberlehrer.)

Der Markttag war wie von Maria Theresia genehmigt, immer ein   Donnerstag.  Den Schulweg nahmen an diesen Tagen die Kinder über die Dorfstraße, denn  es gab ja so viel zu sehen.
Der Vormittag in der Schule war doppelt so lang u. die Lehrer hatten vermutlich alle Hände zu tun.
Der Nachmittagsunterricht fiel aus.  Und nach der Schule gingen auch die Gratzler Kinder Richtung  Oberort.  
Die Kinder bekamen für den Jahrmarkt nur ein paar Heller, also galt es gut zu überlegen was gekauft werden soll. Die Marktstände waren beiderseits der Dorfstraße u. jede Warengruppe hatte ihren festen Standplatz.   Die Stände begannen etwas unterhalb der Jarosch-Mädeln,  breiteten sich beim Erbgericht aus, und gingen bis zur Judenbrücke, füllten dann den ganzen Judenanger aus, ließen aber zwei Gassen frei für das kauflustige Volk.
Vor dem Erbgericht standen die Schuhmacher, da gab es schwere Männerstiefel u. feine Damenschuhe aus Cheviotleder, die bis hoch in die Wade hinein geschnürt werden mussten. Wer Sonderwünsche hatte, ließ sich seine Schuhe anmessen.   
In der Gasse zum   Hübl-Fleischer war  immer ein   Stand mit Spielwaren, da gab es dann Kapsel-Revolver, Pfeifchen, Kleinzeug, Puppen, Holzspielzeug usw.    Kriegsspielzeug gab es damals noch nicht.
 


Genau auf der Judenbrücke war  ein Stand mit Orangen - je ein Haufen  normale u. Blutorangen, vor jedem lag eine aufgeschnittene halbe Orange um sie begutachten zu können. Eine Waage war nicht erforderlich, damals wurde nach Stück verkauft.  Denn die  Orangen waren damals eine Kostbarkeit.

Natürlich gab es auch Tuche, bedruckte Stoffe, ganze Ballen Leinen u. auch Seide.  Etwas weiter stand das  Zelt vom Bäcker Striegel, daneben das vom   Zuckerbäcker Tuisl aus Ketzelsdorf, da gab es je nach  Jahreszeit auch Lebkuchen mit  bunten Glanzbildern, Nikolaus, Puppen, Engel od. Osterhasen.  Auch  Herzen mit buntem Zuckerguß.  
Gegenüber war der Klempner mit seinen Waren, Waschzuber, Wäscheeimer, grobe u. feine Siebe Trichter, Töpfe,usw.   Alles glänzte in der Sonne, die Töpfe  waren zumeist aus Weißblech, oder verzinktem Eisenblech.  Man konnte sich hier eine komplette Küchenausstattung zusammen bestellen.
Auch Keramiktöpfe waren ausgebreitet auf Stroh, od. standen auf der Erde.   Die Verkäufer übertönten das Gemurmel der Kaufinteressenten.
Auch die Gaststätten waren voll - meistens Männer die auf Ihre Frauen warteten - wie heute auch - nur damals gab es zumeist  Kuttelsuppe u.  Bier.  
Spät Nachmittags flaute das Treiben dann  ab u. voll bepackt mit den erworbenen Schätzen machten sich die Leute auf den Heimweg.  Man hatte Bekannte u.  Verwandte getroffen, viel geschmodert u. sich das Neueste erzählt.    Auch Kaufinteressenten aus weiter entfernen Orten, waren da und trugen  Ihre Pakete zum Bahnhof um mit dem Zug um 18:30h  wieder nach Hause zu fahren.
Für  uns Kinder war dies jedesmal  ein erlebnisreicher Tag.

Nebenstehend:      Skizze des Bahnhofgebäudes ca 1936  

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Im August: am 14.08.1908 verstarb der Landmannminister Franz Peschka in Wien -
geb. 1856 in Abtsdorf.

Sein Denkmal wurde am 20. Juli 1913  - also vor 101 Jahren - feierlich enthüllt.     
Nebenstehend: Denkmal des k.k. Ministers   Peschka!
                          An der rechten  Bildseite  ist die  Volksschule  zu sehen.
      




Bericht  August   2014  !

BAUERNREGEL:

im Ernting, der Lenzl ( 10.08.) der salzt,
der Barthl (24.08.)  aber,  der schmalzt die Kartoffeln !


DAMALS in ABTSDORF !

Franz Peschka 1. Bauernminister,  wurde am 14.08.1856 geb.


Heimattreffen im September in   Neumarkt /Obpf.  !

Für den September haben wir auf vielfachen Wunsch nochmals ein Treffen in Neumarkt eingeplant:
Dieses mal treffen sich die Abtsdorfer, Überdörfler, Körber, Riebniger u. gerne auch andere Schönhengster im Gasthof Fleischmann   Sportheimstraße 8 in 92318 Neumarkt in der Oberpfalz  Ortsteil Polling.   Zimmerreservierungen bitte telefonisch   vorbestellen. Tel. 09181 - 31541
Samstag ab 16:00h Zusammenkunft im Gastraum, Besprechungen, Schmodern usw. Sonntag ab 10:45h nach der Messe kleine Begrüßung, 12:00h Mittagessen, 13:30 h kleine Bilderschau, 15:00h  Kaffee u.  Kuchen - Ende ca 16:00 h / 16:30h.   - wenn erwünscht: Anfahrskizze wird zugesandt.
Termin:   Sa. 27. und Sonntag  28. September  




Bericht  September     2014  !

Bauernregel:  
gibt´s  im  Scheiding zu St. Ägid (01.09.)  klaren  Sonnenschein - wird der Herbst  schön und fein.

DAMALS in ABTSDORF !


gab es auch “Das Abtsdorfer Stummfilm-Kino!”

Wer als erster die Idee hatte, in Abtsdorf ein Kino zu errichten, ist heute nicht mehr feststellbar.
Maßgebend beteiligt jedoch war daran der Lehrer  Rudolf   Schmeiser, der auch für die kulturelle Betreuung verantwortlich zeichnete.
Für die Verwirklichung des Projektes im Jahre 1922 waren bedeutende technische    und bauliche Maßnahmen nötig, denn Abtsdorf hatte ja noch keinen elektrischen  Strom.  Als Vorführraum kam ja nur der Klaschka-Saal (Kirsch Poldi) in Frage, der Saal, in dem auch die Theateraufführungen stattfanden.
Im Hof des Wirtshauses, gegenüber der Einfahrt, wurde ein gemauerter Raum geschaffen, für einen Benzinmotor mit Generator.   Die strengen Brandschutzvorschriften verlangten einen gesonderten, Raum für die Vorführmaschine.  Er befand sich im Treppenaufgang zum Obergeschoß.  Drei Lucken zum Saal wurden durchgebrochen, der Notausgang für den Filmoperateur ging direkt ins Freie in den Hof über eine Eisentür und eine Eisenleiter.
Während der Umbauarbeiten und der Elektroinstallation besuchte der Antel Rudolf, das Mädchen für Alles, einen Fachlehrgang und legte die vorgeschriebene Prüfung ab, natürlich wurden im Rahmen der Umbauarbeiten auch das Gasthaus und die Bühne mit elektr. Beleuchtung versehen.
Für die teuren Sperrsitze wurden - wie in einem Großstadtkino, erhöhte Sitze aufgebaut.
Die Stühle standen auf einem mehrstufigen Holzpodest, das man für Tanzveranstaltungen wieder entfernen konnte.
Die Programmauswahl lag in den Händen von Lehrer Schmeiser.  Er sorgte,  grundsätzlich für ein kulturell gutes Programm. Die Vorführungen erfolgten stets nach einem gleichen Schema.


Nach einigen wenigen, bescheidenen Lichtreklamen kam ein meist einaktiger Kulturfilm. Daran schloß sich der längere Hauptfilm und zu guter Letzt ein 1 - 2 aktiges Lustspiel. Da nur eine einspulige Vorführmaschine vorhanden war, gab es nach jedem Akt eine Pause, denn der Vorführer mußte erst die Spule wechseln. Dadurch dauerte so eine Kinovorführung mitunter recht lange. Dazu kamen noch mitunter technische Pausen, wenn wieder einmal der Film gerissen war oder der Benzinmotor nicht recht wollte oder er in der Winterszeit sich recht lange bitten ließ, erst mal rund zu laufen.

Jedenfalls liefen damals die Filme “Quo Vadis” der zweiteilige   “Nibelungenfilm“ und viele Kurzfilme  von und  mit “Charlie Chaplin”
Der aufkommende Tonfilm machte dann auch diesem Kino den Garaus.  Die Besucherzahlen gingen zurück und sanft und leise schlief die, für die   damalige Zeit doch sehr bedeutende Kultureinrichtung, wieder ein - das Kino wurde geschlossen.
Oder sollte doch der Killer-Gastwirt recht behalten, der in der Gemeindesitzung gesagt haben soll: “Also ech tät´ holt sog´n, der Schmeiser hot holt nur lauter belehrenda Filme gespelt - ober a bissla  an interessant´n Film - wu a Karla ze an Moadla ins Bett steigt - also su an Film homm jo de Leut nat ze sah kregt.  - natter es koa Mensch mehr is   Kino gonga!”  ( aus einem Manuskript von Erhard Schneider-Oberlehrer.)


Der seit 1906 tätige “deutsche Kulturverband” war  eine kulturelle Einrichtung welche für die gesamte  Umgebung  immer wieder   Theatervorstellungen gab.  Diese Theatervorführungen gab es schon  vor dem Kinobetrieb und auch  verstärkt noch nach der Einstellung der Kinovorführungen.  Dies endete dann leider auch - allerdings erst  mit Beginn des 2. Weltkrieges.

Nachfolgendes Bild zeigt die Schauspieler 1931 nach der  25 jährigen Jubiläumsvorstellung.
(Eventuell erkennt noch jemand seine Großeltern ?)






 
 

Bericht  Oktober  2014  !

BAUERNREGEL:

nach St. Gall  (16.10.)  bleibt die Kuh im Stall.


DAMALS in ABTSDORF !


gab es auch eine Feuerwehr.
Abtsdorf hatte schon sehr früh bescheidene Feuerschutzeinrichtungen - bereits 1755 gab es   Feuerhaken, Leitern, Bottiche, Zuber mit Wasserstangen u. Wasserkarren mit Fässern.  Aber erst   1835  wurde das erste Spritzenhaus errichtet.   Eine wirklich erfolgreiche Feuerbekämpfung war aber erst ab  Mitte des 19.  Jahrhunderts möglich, als man   Pumpen, Schläuche u.  Motorspritzen hatte.
Allein 1841 brannten in Abtsdorf 37 Häuser ab.  1896 brannten 12 Häuser und die Johanniskapelle ab.
Von 1841 bis 1945   brannten insgesamt ca   70 Häuser nieder, neun davon zwei mal,   27 wurden nicht wieder aufgebaut u. verbleiben als Brandstelle zurück.
Um besser gerüstet zu sein, wurden in vielen Gemeinden freiwillige Feuerwehren gegründet, in Abtsdorf fand diese Versammlung am 25.04.1879 statt. Als erster Feuerwehrhauptmann wurde wurde der Erbrichter Franz Peschka gewählt.  Am 26. Sept. 1880 fand das erste Fest der Fahnenweihe statt.
Frau Adele Pam hatte eine sehr schöne u. aufwendig gestaltete Vereinsfahne gestiftet.  Auf der einen  Seite war in Gold gestickt: “Freiwillige Feuerwehr Abtsdorf”   Auf der anderen Seite: “Gestiftet von Adele Pam, London.”  Fahnenpatin wurde  Theresia Peschka.    An dieser Fahnenweihe nahmen über  500   Feuerwehrmänner mit 7 Musikkapellen teil.  
Bereits 1880 wurde die erste Handbetätigte Spritze u. 1893 die zweite für den Unterort angeschafft.   Auf Initiative der Abtsdorfer Feuerwehr wurden alle Feuerwehren des Bezirkes unter dem Feuerwehrverband Leitomischl zusammen geschlossen.  Es wurde ein drittes Spritzenhaus errichtet u. am 04. Juni 1904 gab es ein großes 25.  Jähriges   Gründungsfest.
Erst 1922 wurde die Handspritze im Spritzenhaus 1 neben der Schule,  durch   eine Motorspritze   ergänzt.  Eine zweite wurde dann 1929   für das Spritzenhaus 2 im Unterort bei der Johanniskapelle angeschafft.  

1929 wurde wieder eine große Feier veranstaltet: Das 50 jährige Gründungsfest.    Die Feuerwehr hatte ca 130 ausübende Mitglieder und eine Reihe Fördermitglieder.   1924 wurde eine Musikkapelle angegliedert.   Damit gab es kaum noch Großbrände und für die Ausbildung zum Feuerwehrmann waren in den Jahren ab 1879 tätig:   Franz Peschka, Franz Stindl, Franz Woletz, Florian Demel, Adolf Demel u. zuletzt Wenzel Stangler.  

Zu dieser Ausbildung in Abtsdorf gab es sogar eine “Jungen-Feuerwehr”    
Allerdings nur in den Jahren 1923 bis 1926.
Nachfolgendes Bild zeigt diese   Jungenfeuerwehrriege  aus dem Jahre 1924 -
möglicherweise erkennen einige von den Lesern  noch Ihren Vater / Opa ??     



Bericht  November     2014  !

DAMALS in ABTSDORF !
der Titel des Heimatbuches Abtsdorf  
stammt von  Herrn  Karl  Mittner.


Herr  Karl Mittner verstarb  am   14. September 2014

Er wurde am 02.02.1916 in Abtsdorf geboren. Seine Eltern waren Rudolf  und Christine Mittner, geb. Leschinger, Tochter des  Schuhmachermeisters.   Er hatte einen Bruder Rudolf, geb. 1914, der leider im Krieg gefallen ist.     Er besuchte die Bürgerschule und erlernte das  Elektrohandwerk, erweiterte seine Kenntnisse zum Elektotechniker u. Elektroingenieur.     Während der Schulzeit war er Ministrant und war deshalb bei der  Einweihungsfeier des Kriegerdenkmals  1925  mit   Konsistorialrat u.  Pfarrer Josef Kubik vor dem Gemeindeamt dabei. Siehe auch entsprechendes Foto im Buch "Damals in Abtsdorf".     (dieses Kriegerdenkmal gibt es nicht mehr).

Herr Mittner wurde dann 1938  zum Kriegsdienst eingezogen und brachte es in sieben   Jahren  bis zum Hauptmann.    1941 heiratete er Hermine Markl aus Abtsdorf  und 1942 kam die Tochter Sieglinde in Zwittau auf die Welt, 1944 Sohn Dieter.    1945 wurde die Familie, wie alle Deutschen, vertrieben und mussten Abtsdorf verlassen. Sohn Dieter starb leider während der Vertreibung 1945.

Er war danach einige Jahre in Latschau in Vorarlberg/Österreich beim Großkraftwerksbau beschäftigt, als Verfahrens- u.  Projektleiter bei  einigen  Fabrikneu- u. Umbauten in Spanien und der Schweiz tätig.
1955 kam Sohn Gerhard in San Sebastian/Spanien auf die Welt und verstarb 1996 mit 41 Jahren im Jahr  1956 kam Karl Mittner mit seiner Familie wieder zurück in die BRD und zwar nach Bad Schwartau.
Dort war er als Betriebsleiter bei den Schwartauer Werken tätig. Nach drei Jahren zog die Familie wieder um, dieses Mal  nach Hamburg.


Er bekam bei der Firma Beiersdorf  eine Stelle als Betriebsleiter.  Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung.   1977 heiratete er zum zweiten Mal, Frau Edith Kückelhaus, die 2008 verstarb.   Er war Mitglied von Fachausschüssen im VDI und in der Industrie- u. Handelskammer Hamburg.

Bereits nach Kriegsende sammelte Herr Karl Mittner alle  Daten und auch die Adressen der Vertriebenen  und führte die Arbeiten  über die Geschichte Abtsdorfs von 1250 bis 1925 seiner Vorgänger,  Oberlehrer Alfred Geisler, Max Peschka, Oberlehrer Rudolf Schmeiser und   Dr. Leopold Köhler, fort und so entstand mit viel Zeitaufwand in drei Jahren  sein erstes Buch "Damals in Abtsdorf" im Jahr1970 im Eigenverlag.
Für  sein  zweites Buch  hatte er dann auch einige Helfer wie  Rudi Petschak, Demel Leopold, Linhard Herbert, Schneider Erhard, Demel Hans, Demel  Ernst, Ripka Hans u. weitere.    Das Buch “700 Jahre Abtsdorf u. Umgebung”  erschien im Jahr 1984.

Es gibt von ihm auch mehrere Kurzberichte u. Abhandlungen, z.B. “Die  Teiche in Abtsdorf”,  “100 Jahre Spar- u. Vorschußkasse Abtsdorf” , der  “ Flachsanbau in Abtsdorf” ,  “Das Abtsdorfer Gewerbe”, “Die Mühlen von  Abtsdorf”, sowie “150 Jahre Eisenbahn im Schönhengstgau”. Diese Beiträge  finden Sie zum Teil in älteren Ausgaben der "Schönhengster Heimat" und in  den Schönhengster Jahrbüchern wieder.   
Aber auch weitere kleinere  Anekdoten  finden sich in der "Schönhengster Heimat".  

Des weiteren war er maßgeblich am Bau des Modells der “Marktgemeinde   Abtsdorf” in der Heimatstube in Neumarkt / Obpf., und auch  mit einigen Sammlungsstücken aus der Heimat, beteiligt.  Seine Dokumentationen über Abtsdorf und dessen  Bewohner, besonders der Aufbau der Kartei der  vertriebenen Familien und deren Angehörigen, wurde durch die  Unterstützung von Hans Ripka u.  Rudi Petschak ermöglicht.

Er selbst schrieb in seinem Buch "700 Jahre Abtsdorf und Umgebung", dass dieses vermutlich die letzte Dokumentation von deutschen  Landsleuten über die Marktgemeinde Abstdorf sein würde. Das alte  Abtsdorf gibt es nicht mehr, die meisten deutschen Bauernhöfe sind  verfallen oder abgerissen, die meisten Bildlich, Kreuze, Säulen,usw. sind verschwunden, es gibt nur noch Weniges, was heute an die deutsche Bevölkerung erinnert.
In den letzten Jahren verschlechterte sich leider der Gesundheitszustand von Herrn Mittner so sehr, dass er im Oktober 2013  in eine Residenz umziehen musste, da er auf ständige Hilfe angewiesen war.  So war es für ihn eine Erlösung, dass er am Sonntag, dem 14. September 2014, im Alter von 98 Jahren entschlafen durfte.   Wir danken unserem Landsmann für seine Verdienste um die Heimat und werden ihn nicht vergessen.
Die Bildbeilage zeigt Ing. Karl Mittner 1969 in der Kirche von Abtsdorf vor dem Seitenaltar.  Teile dieser Dokumentationen / Buchbestellungen usw.  finden Sie auch unter www.Abtsdorf.eu/      

Das
Bild  zeigt  Herrn   Karl Mittner vor dem  Altar in  Abtsdorf.



Dazu  passend und  zu Allerheiligen oder Allerseelen:   
ein Gedicht von Fritz Felzmann
.
Vater von  Frau  Ilse Tielsch - Autorin mehrerer  Veröffentlichungen.  
(in der SHHZ im Nov.  wurde irrtümlich Frau Friederike Kraus genannt.)

Einmal im Jahr zum stillen Allerseelen,
 löst sich der Toten Wesen, Sinn und Wort,
 sie heben an, aus Gräbern zu erzählen,
 was überreich geblüht, was jäh verdorrt.

 Da steigt empor die bleiche Schar von gestern,
 erstarrten Blicks, im fahlen Kerzenlicht,
 und Ihre Schatten, der Mütter, Brüder, Schwestern,
 gewinnen magisch Rede und Gesicht......

 Lass´t uns wie einst zum Kirchof schreiten,
 wenn Blatt um Blatt vergilbt im welken Duft,
 euch nah zu sein, wie in vergangenen Zeiten,
 und beten still, sei´s auch vor  fremder Gruft!


Herr  Fritz  Felzmann war praktischer Arzt in Auspitz bei Brünn.  Er schrieb  zu seiner Entspannung
einige  Gedichte - teilweise in der SHHZ  abgedruckt.    Sein  Vater  war Tierarzt  in   Mährisch  Trübau.  
Seine  einzige   Tochter  Frau  Ilse  Tielsch  hat die  Gabe des  Gedichte  u. Geschichten schreibens  weiter
verfeinert und  eine  Menge Bücher,  Prosa, Romane,  Reiseerzählungen usw. veröffentlicht.
Zur  Homepage  der Buchautorin  Ilse Tielsch.

Bericht  Dezember   2014  !

Es ist kaum zu glauben, aber Weihnachten wird heuer schon wieder am 24. gefeiert,  immer noch keine Geschenke und keine Idee, was man schenkt! Ein Schönhengster Jahrbuch, oder das Buch von Karl Mittner: “Damals in Abtsdorf” als CD od.  Digital per PDF für die Oma od. Opa,  wäre doch ein Vorschlag.   Damit wünsche ich allen   Abtsdorfern u. allen Sudetendeutschen ein gesegnetes Weihnachtsfest, geruhsame Tage, schöne und interessante Besuche und vor allem Gesundheit.


BAUERNREGEL:

Gibt´s Anfang  Dezember  Kälte und Schnee,   gibt´s Gerste u. Korn auf jeder Höh´.


Heimattreffen war Ende September in  Neumarkt /Obpf.  !  

dieses Mal traf man sich  im Gasthof Fleischmann im Ortsteil  Pölling.   In diesem Gasthof waren schon immer manche Abtsdorfer zu Übernachtungen gewesen, und auch sonstige sudetendeutsche Besucher, während der Heimattreffen,  aber  auch zur “Sommerfrische” und  viele Jahre lang gern gesehene Gäste.   Auch diese Tradition wird aus  Altersgründen auslaufen.

Zum Heimattreffen waren wie vermutet und erwartet leider wieder erheblich weniger Besucher,  es gab sieben Absagen und vier von den  gemeldeten Teilnehmern kamen einfach nicht.
Deshalb waren  insgesamt nur sechs  Abtsdorfer   u.  mit Anhang neun  Riebniger anwesend.
Am Beginn zur Vorführung der Bilder   waren es überhaupt nur fünf  Personen, es gab ein paar Nachzügler, gegen Mittag  und  Nachmittags kamen noch ein paar Riebniger hinzu, so dass es im Endeffekt doch noch als  gelungenes Treffen mit mir und Frau Henseler als Gast, also mit  insgesamt 17 Teilnehmern, gesehen werden kann.   Besonders erfreut war
eine Frau  aus Riebnig,  welche nach sieben Jahren wieder die Erbgerichtstochter aus Riebnig treffen konnte.   

Am Nachmittag gab es weitere neue  Bilder aus der Jetztzeit von Frau J.Demel aus 2013 u.  einige Luftaufnahmen mittels Drachenflug von Herrn Petr Sacha direkt aus Abtsdorf  2014.

Dazu gab es auch kontroverse Diskussionen, weil ja wegen der zwischenzeitlich doch erfolgten Neubauten, einiges aus der alten Zeit nun abgerissen ist, aber auch durch  einige   Renovierungen, durch  Zu- u. Anbauten, neue Dachgestaltungen usw.  auch das Aussehen des Altbestandes  verändert wurde.
So konnten
zwei  Teilnehmer ihre früheren  Höfe wieder finden und  erkennen, aber weitere  aus der Luft erkennbare große Bauernhöfe konnten nicht mehr sicher zugeordnet werden.
Alle Teilnehmer des Heimattreffens einschließlich Gast, wurden auch im Bild fixiert, wie
in der SHHZ  abgedruck zu sehen. ( folgt 2015 )

Aber wie bereits im vergangenen Jahr mitgeteilt ist es infolge zu wenig Teilnehmer  nun in 2014  das Abschluss-Treffen in Neumarkt gewesen.   Dies wurde deshalb auch zum Anlass genommen um  am Nachmittag mit der  Museumsdirektorin des Stadtmuseums einige Worte zu wechseln und sich für die Arbeit im Stadtmuseum für die Pflege der   Heimatstube zu bedanken.

Das heißt, bei diesem Besuch bedankten sich die Heimatfreunde  für die nun seit  20 Jahren   auch für die Heimatstube zuständige  
Museumsdirektorin, für ihre immer freundliche und offene Art  bei allen Besuchern der Heimatstube und bei jeder Anfrage telefonisch oder per email.   Zuerst  mit einem Blumenstrauß, einer Kopie eines alten Dekretes vom Maximilian Joseph, vom  01.08.1769 und für jedes Jahr der Tätigkeit in der Heimatstube,  mit einem  Buch aus der  Geschichts Enzyklopedia.   

Danach endete das Treffen mit Kaffee u.  Kuchen, gegen   16:45h!    Im kommenden Jahr voraussichtlich   im April / Mai wird es in München im grünen Baum  wieder ein  Treffen geben.

Damals in   ABTSDORF !

Eine kleine Anekdote über zwei  damalige  Streiche  welche die früheren Ministranten nun erzählten.
Möglicherweise erinnert sich noch jemand, wenn Sie/Er damals dabei war,  denn die damaligen Ministranten waren ja nicht nur folgsame Ministranten, sondern wie alle Knaben  auch Lausbuben.
Deshalb  hatten sie am Abend zuvor   einige Maikäfer eingefangen und am Sonntag  zur Zeit der Messe  mit Marmeladegläsern mit in die Kirche gebracht.   Just zur Zeit des Hochamtes und der Wandlung wurden diese dann vom oberen Balkon,   wo normalerweise nur der Männerchor hinauf durfte,   auf  die andächtigen Kirchenbesucher losgelassen.  Weil die Maikäfer über Nacht doch schon etwas müde waren, gab es kaum großes Geschrei,  aber doch einige Leute welche während der Messe dann  wild um sich schlugen um das Getier wieder los zu werden.
Weil es einmal so schön u. gut klappte, es auch keine Strafe dafür  gab,  wurde diese Zeremonie gleich am nächsten Sonntag  wiederholt, da waren dann die Maikäfer auch flotter unterwegs, es gab auch mehr Unruhe während der Messe, weil auch wesentlich mehr Käfer freigelassen wurden.  
Aber die Strafe folgte dann sogleich, die Ministranten mussten sich ab sofort ständig in der Sakristei aufhalten, einige zusätzliche Arbeiten verrichten und ein paar Vater Unser extra beten,  das wäre alles nicht so drastisch gewesen, aber am schlimmsten  war die öffentliche Verlautbarung in der Kirche während der Predigt,  wer die Verursacher dieses Maikäferfluges waren.  Die Beschuldigten mussten dazu die ganze Zeit auf den Stufen vor dem Alter knien  und sich diese  Predigt anhören.   
Die Kirchenbesucher nahmen es eher gelassen hin und so wurde der Vorfall bald wieder vergessen.    Der Alltag zog wieder ein und die Ministranten verrichteten wie immer ihre Arbeiten in der Kirche.

Hinweis:  
einige der angegebenen Bilder werden demnächst nachgereicht             JE.

 
 
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